Gräbinger Firma bringt die Kanzlerin nach oben
Das Unternehmen SW Steuerungstechnik macht bei der Einweihungsfeier die Bedeutung des Gewerbegebiets nicht nur für Großbetriebe deutlich. Wo deren Produkte überall zu finden sind
Wenn vom Industriegebiet an der A30 in Graben gesprochen wird, ist in einem Atemzug von Unternehmen die Aldi, Lidl oder Amazon die Rede. Aber auch Stefan Walbert, Geschäftsführer der SW Steuerungstechnik, nutzte die optimalen Bedingungen in dem Areal für die Verlegung seiner Firma von Königsbrunn nach Graben. „Die Firma ist ein klassischer mittelständischer Dienstleister. Wie fertigen und prüfen schwerpunktmäßig die Steuerungstechnik für Aufzüge renommierter und weltweit agierender Hersteller“, erläuterte Walbert die anfallenden Tätigkeiten beim Rundgang durch die neue Halle.
Die Produktion von Leiterplatten und Steuerleitungen sowie die Fertigung ganzer Steuerkästen und -schränke nach Kundenvorgaben mit hohen Qualitätsstandards seien nach seinen Worten die Stärken des Unternehmens.
Eigenentwicklungen stünden nicht im Portfolio. „Wenn Sie in Oberstdorf mit dem Aufzug auf die Heini-Klopfer-Schanze fahren, werden Sie von unserem System gesteuert“, sagte Walbert mit ein wenig Stolz. Auch im Flughafen Frankfurt sowie im Berliner Reichstag seien seine Steuermodule im Einsatz. „Wir bringen auch die Kanzlerin nach oben“, stellte der Geschäftsführer mit einem Augenzwinkern fest.
Das Unternehmen, im Jahre 2000 in Königsbrunn gegründet, entwickelte sich nach und nach zu einem verlässlichen Partner der Aufzughersteller. Anfangs habe die Firma 1000 Leiterplatten für die Aufzugindustrie hergestellt, heute läge die Stückzahl bei 85000 Stück pro Jahr. Somit sei Expansion ein kon- sequenter Schritt in der Firmenentwick gewesen, sagte Walbert in seinem Einführungsvortrag vor der Werksbesichtigung. Die problemlose Kommunikation mit der Gemeindeverwaltung sowie die Bedingungen im Gewerbegebiet hätten sein Unterfangen deutlich erleichtert. So konnte die neue Halle mit 500 Quadratmetern, bedingt durch konsequente Planung und Umsetzung durch den Bauleiter, innerhalb eines halben Jahres errichtet werden. „Die Rahmen- sind einfach ideal“, sagte Walbert dankend in Richtung Grabens Bürgermeister Andreas Scharf.
Mit sichtlichem Respekt vor der Leistung des Unternehmers verschaffte sich Scharf ein Bild von der nun fertiggestellten Produktionshalle, die übersichtlich und lichtdurchflutet gestaltet in normale und elektrostatisch geschützte Abteilungen gegliedert ist.
„Die Arbeitsplätze sind alle nach neuen ergonomischen Gesichtspunkten gestaltet worden. Jeder Arbeitsschritt wird zur Qualitätssichelung rung protokolliert“, sagte Qualitätsmanager Rolf Dieter Tiedemann aus Graben.
Begleitet von Walberts rechter Hand, Elektrotechniker Martin Schnepf, wurden Scharfs Fragen zur Kabelkonfektionierung, dem Bedrucken von Leiterplattenelementen bis hin zu den modernen halbautomatischen Lötbädern sowie der Montage der Schaltkästen für die Aufzuganlagen beantwortet. „Diese Firma ist ein sehr aussagekräftiges Beispiel für das Engagement der Gemeinde in die Entwicklung von mittelständischen Betrieben hier im Inbedingungen dustriegebiet“, stellte Scharf zufrieden fest. Ebenso blickte Walbert positiv in die Zukunft: „Die Auftragsbücher sind gut aufgestellt, meine insgesamt acht Mitarbeiter werden auch zukünftig hier ihre Arbeit verrichten können.“
Auch für das Familienleben der Walberts hatte die Verlagerung nach Graben positive Auswirkungen. „Die Freude am gelungenen Projekt ist meinem Mann anzumerken, er geht mit größerer Freude zur Arbeit“, sagte Astrid Walbert und schaut zufrieden in die Tiefe der neuen Produktionshalle.