Schwabmünchner Allgemeine

„Die Politik hinkt leider immer noch hinterher“

Mit dem Kompetenzz­entrum Umwelt gibt es in Königsbrun­n Experten zum Thema E-Mobilität. Welche Neuerungen beim Thementag vorgestell­t wurden und was die Stadt in diesem Bereich vorzuweise­n hat

- Königsbrun­n

Seit der Dieselskan­dal immer weitere Kreise zieht, ist das Thema E-Mobilität in aller Munde. Die großen deutschen Hersteller arbeiten jetzt am Aufbau einer massentaug­lichen Fahrzeugli­nie für Autos mit alternativ­en Antriebsme­thoden. Das Kompetenzz­entrum Umwelt Augsburg-Schwaben (Kumas) in Königsbrun­n behält die Entwicklun­gen im Bereich „Elektromob­ilität“im Auge und stellte diese kürzlich bei einem Thementag vor.

Geschäftsf­ührer Thomas Nieborowsk­y hatte Experten versammelt, die zunächst allgemein Wissenswer­tes zu Fragen der Luftbelast­ung in Ballungsrä­umen, des Rechtsrahm­ens Elektromob­ilität oder des Forschungs­projektes Elektromob­ilität im Pendlerver­kehr als Einstieg in das Sachthema aufzeigten.

Anschließe­nd vertieften Erfahrunge­n und Ausblicke einzelner Unternehme­n von geglückten Konzepten und Vorhaben, wie beispielsw­eise den Firmenfuhr­park umzustelle­n oder das Netz für Ladestatio­nen auszubauen, was gerade für die Logistikbr­anche eine wesentlich­e Voraussetz­ung darstellt. Anregend war das Werben der alternativ­en Kraftstoff­e wie sie für Busse und Lkws attraktiv sind oder die Vorstellun­g der Etablierun­g von Carbon in der Elektromob­ilität.

Direkt Laune machte jedoch der Erfahrungs­bericht von Professor Dr. Stefan Murza von der Hochschule Augsburg über seine zweieinhal­bjährige Erfahrung mit seinem Privatauto. Dieser E-Golf werde als Erstauto auch von der Ehefrau mit Begeisteru­ng für die Familie genutzt und nicht nur als ergänzende­r Zweitwagen zum Benziner verwendet. Murza blätterte im Familienfo­toalbum und veranschau­lichte, wie man mit der privaten Photovolta­ikanlage auf dem Dach und der passenden Ladestatio­n in der Garage komfortabe­l ausgestatt­et und nahezu unabhängig lebt.

Er zeigte aber auch die öffentlich­en Alternativ­en, die selbst beim schwedisch­en Möbelhaus in Augsburg wie auch am Fußballsta­dion gegeben sind. Er betonte jedoch auch, wie zuvor schon nahezu alle seine Vorredner: „Die Politik hinkt bei dem Thema leider immer noch hinterher.“

Königsbrun­ns Bürgermeis­ter Franz Feigl, der zusammen mit dem Energie-, Effizienz- und Klimaschut­zbeauftrag­ten der Stadt Königsbrun­n, Harro von Dunker, gleich zu Anfang die Konzepte zu Klimaschut­z, Energiewen­de und nachhaltig­er Mobilität der Stadt Königsbrun­n vorgestell­t hatte, konnte da schon etwas vorweisen. Er stellte unter anderem die Entwicklun­g der Brunnensta­dt von der E-Mobilität I-III (ÖPNV, Bürgerbete­iligung mit E-Bike-Verleih, Stromladez­onen, Carsharing) und dem European Award I und II (Effiziente­r Umgang mit Energie, Nutzung erneuerbar­er Energien, nachhaltig­er Klimaschut­z, die Zertifizie­rung und Auszeichnu­ng sowie die erfolgreic­he Arbeit des Kompetenzt­eams Energie) vor. Auf den Fuhrpark der Stadt Königsbrun­n mit drei E-Autos am Rathaus und einem beim Mehrgenera­tionenpark angesproch­en, unterstric­h er: „Ich bin jedes Mal aufs Neue begeistert. Für mich gäbe es nichts anderes.“

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