Was das Stadion Unglück für den Fußball in Deutschland bedeutete
● Stadien
– Im Stehplatzbereich müssen Wellen brecher (Metallgeländer) vorhanden sein.
– Pro Stehplatzblock sind maximal 2500 Zuschauer erlaubt. – Stehplatzblöcke in Deutschland wurden aber im Gegensatz zu engli schen Stadien nicht abgeschafft. – Rettungstore zum Spielfeld mussten in jedes Stadion eingebaut werden, da mit eine Evakuierung schnellstmöglich eingeleitet werden kann.
– Bei Risikopartien müssen Pufferblöcke frei gehalten werden.
– Leistungsfähige Verkehrs und Ret tungswege müssen garantiert sein.
– Es muss eigene Räumlichkeiten für Sicherheits , Ordnungs und Rettungs kräfte geben.
– Die Anzahl von Drehkreuzen wurde erhöht. In Sheffield waren es für 10 000 Liverpool Fans nur sieben Drehkreu ze.
– Zur Überwachung der Aktivitäten in den Fanblocks werden heute zahlreiche Kameras genutzt.
– Bei Risikospielen und internationalen Begegnungen gibt es keinen Alkohol. – Das Prinzip der durchgängigen Fan Trennung wurde intensiviert.
– Jeder Profi Verein hat einen professio nellen Stadionsprecher.
● Vereine und Verbände
– Sicherheitsbeauftragte in deutschen Stadien sind heute Pflicht.
– Vereine und öffentliche Sicherheitsträ ger arbeiten bei der Organisation von Spielen eng zusammen. Ordnungsdiens te wurden professionalisiert. – Gewalttäter können durch Stadionver bote ausgeschlossen werden.
● Polizei und Sicherheitsbehörden
– Die Zentrale Informationsstelle Sport einsätze (ZIS) wurde bereits 1992 eingeführt. Sie dient dem Austausch relevanter Informationen zwischen Spielortbehörden und Polizei.
– Die ZIS orientiert sich dabei an den Sicherheitsstandards der Behörden in England.
– An und Abreisewege für Fans werden durch Überwachung des Fanreisever kehrs gesteuert. – Bei Spielen sind szenekundige Beamte der Landespolizei und fankundige Be amte der Bundespolizei im Einsatz.
– Die Arbeitsgemeinschaft Sport und Sicherheit unterteilt Fans je nach Gewaltbereitschaft in Kategorien.
– Die Innenministerkonferenz beschäf tigt sich regelmäßig mit dem Thema „Sicherheit im Fußball“.
● Fanszene – Professionelle Fanbeauftragte sind heute Pflicht. Präventive Fanarbeit durch sozialpädagogische Projekte wurde ausgebaut.
– Es gibt mittlerweile einen ständigen Dialog zwischen Vereinen, Fans und Verbänden durch regelmäßige Zusam menkünfte. (AZ)