Das Ende der Romantik
Lange Zeit galten sie quasi als die Aufklärer der Nation: die Bienen. Und die Blumen. Sie mussten herhalten, wenn das Kind ganz genau wissen wollte, wo es eigentlich herkommt, Mama oder Papa aber noch nicht bereit waren, dem neugierigen Sprössling die nackte Wahrheit zu erzählen. Wobei fraglich ist, ob Eltern mit der botanischen Variante der Geschichte jemals durchgekommen sind.
Das Ganze hat sich jetzt aber ohnehin erledigt. Bislang galten Bienen ja als echte Romantiker (Blumen und so), mit denen man den Akt der Fortpflanzung kinderfreundlich erklären konnte. Doch bayerische Forscher wollen mit dieser Mär nun aufräumen und dem „Rätsel des Bienen-Sex“auf die Spur kommen. Das kündigt das Landesamt für Weinbau und Garten jedenfalls an. Und dabei wird deutlich: Die zierlichen Tierchen haben es faustdick hinter den Fühlern. Von wegen Kuscheln bei Kerzenschein im Bienenstock – zum Liebesspiel verlassen Maja und Co. die heimischen Waben, fliegen kilometerweit, treffen sie sich mit zigtausenden Gleichgesinnten zum Gruppensex. Eine Königin lasse bis zu 30 Drohnen an sich heran, schreiben die Forscher. Während die Männer unter den Bienen das Vergnügen sofort mit ihrem Leben bezahlen, zehrt die Königin, vollgepumpt mit Spermien, ihr Leben lang von dem wilden Treiben. Von wegen Romantik ...