Da können sie so richtig strahlen
Bezirksligist Bobingen gelingt bei Viktoria Augsburg ein besonderes Kunststück
Das Gefühl, zwei Spiele in Serie zu gewinnen kennen die Bobinger nicht besonders gut. In der gesamten letzten Saison gelang dieses Kunststück nicht. In dieser Spielzeit ist das anders. Am Samstag schafften sie den dritten Sieg und den zweiten Dreier binnen fünf Tagen.
„Das ist natürlich grandios. Dieses Gefühl wollen wir in das nächste Spiel mitnehmen und weiter ausbauen“, erklärte Torhüter Patrick Hiljanen nach dem furiosen 1:4 Sieg seines Teams bei der TG Viktoria Augsburg.
Dabei stand das Spiel gegen Viktoria vor allem in der ersten Halbzeit auf Messers Schneide. Zwar hatten die Gäste das Geschehen im Griff, jedoch agierten sie hin und wieder im Aufbau fahrlässig und luden Viktoria zu gefährlichen Kontern ein. Einmal verschätzte sich Hiljanen beim Zuspiel auf seinen Verteidiger Hüseyin Tomakin. Dann war es Tomakin selbst, der die Angreifer um Andre Schäffner und Marco Wanner einlud. In beiden Situationen hatte Bobingen Glück, dass die Gastgeber entweder ins Abseits liefen oder den Angriff nicht konsequent zu Ende spielten (12./14.).
Bobingen selbst näherte sich zunächst durch zwei Mutlu-Schüsse dem Gästetor. Emre Mutlu zog aus 20 Metern ab, Torhüter Igor Klein hielt im Nachfassen (20.). Cemal Mutlu brachte einen Freistoß aus 25 Metern hart auf das Tor, Klein lenkte drüber (32.). Nach einem weiteren Freistoß von Cemal Mutlu ließ Christopher Detke den Ball auf Halim Bal prallen. Der zögerte nicht lange und schloss aus zehn Metern eiskalt zum 0:1 ab (38.).
Die Gäste waren nun noch präsenter und legten nach. Bal vergab eine gute Kopfballchance nach einer Flanke von Tim Müller (40.). Kurz vor dem Pausenpfiff flankte Simon Schlotterer von rechts in den Strafraum. Detke stand gut und drückte den Ball mit einem Flugkopfball an Klein vorbei in das Tor (45.). Dieser Doppelschlag zeigte ganz klar, was Bobingen dem Gegner voraushatte: „Heute war einfach unser Siegeswille im Großen und Ganzen stärker“, fasste Hiljanen zusammen. „Dazu belohnen wir uns auch endlich mit erfolgreichen Abschlüssen.“
Das Spiel änderte sich in Durchgang zwei kaum. Bobingen blieb am Drücker: Als Halim Bal zwei Mann von rechts umkurvte, mustergültig auf Tim Müller legte und dieser gegen die Laufrichtung von Klein zum 0:3 ins Tor schob, konnte man schon von einer Vorentscheidung sprechen (52.). Auch weil Wanner kurz danach im Abseits stand, als er ganz allein vor Hiljanen zum Abschluss kam (60.).
Quasi im Gegenzug hatte Cemal Mutlu die Riesenchance: Wiederum nach Vorlage von Bal stand er komplett frei vor Torhüter Klein, schoss jedoch aus zehn Metern am langen Pfosten vorbei. Die Gastgeber rückten nun weit auf und wurden prompt bestraft. Einen langen Ball von Jeschek konnten Klein und Markus Jenik nicht klären. Nutznießer war Halim Bal, der sich den Ball schnappte und damit einfach ins leere Tor lief – die endgültige Entscheidung (62.).
Viktoria hörte zwar keineswegs auf, nach vorne zu spielen, und versuchte viel, allerdings blieben die Angriffe meist Stückwerk, ein Verdienst der Gästeabwehr: „Viktoria hat eine starke individuelle Offensive. Wir haben heute gut dagegengehalten und die Anfangsphase ordentlich überstanden. Das ganze Spiel betrachtet, war das Ergebnis dann schon verdient“, bilanzierte Hiljanen.