Glück am Goldstrand
Wohin, wenn die Rente für ein würdevolles Leben anscheinend nicht ausreicht?
Die ZDF-Reihe
„37 Grad“hat vier Ruheständler begleitet, die Deutschland den Rücken gekehrt haben. Waldemar und Hildegard sind vor acht Jahren nach Bulgarien gezogen. Zusammen hat das Ehepaar eine Rente von weniger als 1500 Euro, als zu groß empfanden die beiden die Einschränkungen, wären sie in Deutschland geblieben. Maria bekommt eine Frührente von 816 Euro, sie ging vor drei Jahren in das osteuropäische EU-Land. Peet ist vor kurzem umgesiedelt, er lebt nun in einer Wohnung, die fünf Minuten vom Meer entfernt liegt.
Immer wieder sprechen die vier Rentner in der Dokumentation „Rentnerglück am Goldstrand – Im Alter nach Bulgarien“davon, wie wichtig es ihnen ist, ein würdevolles Dasein zu führen. Die Doku greift ein Thema auf, von dem immer wieder zu lesen ist: Armut im Alter. Derzeit gibt es etwa 21 Millionen Rentner in Deutschland. Rentner gelten heute als armutsgefährdet, wenn ihr Netto-Einkommen unter 958 Euro liegt.
Die Doku bewertet und beurteilt nicht, sie beobachtet und hört zu. Manche Sätze wirken etwas platt: Deutsche Rentner fänden meist schnell Anschluss, wenn sie offen dafür seien. Es gebe auch welche, die zurückgingen, wer hier leben wolle, müsse sich auf das Land einlassen. Vieles wird angerissen (Sprache, Familie, Gesundheit, Kontakte), aber nicht vertieft, was bei 30 Minuten auch eher schwierig ist. Ob das „Rentnerglück am Goldstrand“sich als Wahrheit oder als Trugschluss erweist, werden die vier wohl erst in einigen Jahren wissen. Am Ende des Films zumindest ist Maria sich sicher: „Bulgarien hat mir mein Lächeln wieder geschenkt.“