Ersatz für verblassten Freundschaftswegweiser
Warum Walkertshofen und Oisseau ihre Zehn-Jahr-Feier erst nach elf Jahren erleben
Was vor elf Jahren mit der Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde begann, ist mittlerweile zu einer großen Freundschaft geworden. Konkret geht es hier um die deutsch-französische Partnerschaft zwischen der Gemeinde Walkertshofen und dem französischen Ort Oisseau im Bezirk Mayenne. 31 Franzosen waren der jüngsten Einladung nach Walkertshofen gefolgt und genossen die herzliche Aufnahme in den Walkertshofer Gastfamilien.
Bürgermeisterin Margit Jungwirth-Karl hob in ihren Begrüßungsworten die gemeinsame Geschichte beider Orte hervor und zeigte das Goldene Buch der Gemeinde, in der sie das Jubiläum der Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunden eintragen ließ. Fast auf den Tag genau vor elf Jahren fanden damals die Feierlichkeiten zur Besiegelung der Partnerschaft in Walkertshofen statt. Schon fünf Jahre zuvor gab es die ersten Besuche zwischen Walkertshofen und Oisseau. Letztes Jahr konnte das zehnjährige Jubiläum allerdings nicht gefeiert werden, da der Besuch der Partnerschaftsgemeinde aus organisatorischen Gründen abgesagt werden musste. Nachgeholt wurde es daher beim jetzigen Besuch.
Auch Marianne Wiblishauser, Vorsitzende des deutsch-französischen Freundeskreises hob hervor, dass es beiden Gemeinden gelungen sei, sich besser kennenzulernen, enge Freundschaften zu schließen und Respekt vor den unterschiedlichen Traditionen zu zeigen. Sie bat darum, auch in Zukunft keine Mühen zu scheuen und trotz der großen Entfernung die Partnerschaft weiterhin zu pflegen. 1046 Kilometer liegen nämlich zwischen Walkertshofen und Oisseau. „Damit die Bürger von Oisseau immer wissen, wo es nach Walkertshofen geht“, überreichte Wiblishauser sie gemeinsam mit der Bürgermeisterin einen nagelneuen Wegweiser als Gastgeschenk an die französischen Gäste. „Denn der bisherige Wegweiser, der in Oisseau steht, ist schon ein wenig verblasst.“
Beim anschließenden Wettschießen im örtlichen Schützenheim hatten alle Teilnehmer jede Menge Spaß. Und wie es der Zufall will, konnte am Schluss sogar ein französischer Schützenkönig gekürt werden. Jean-Luc Colling, nach eigenen Angaben völlig unbedarft, was den Schießsport betrifft, erzielte mit riesigem Abstand das beste Blattl.
Weiter im Programm für die Franzosen ging es mit ihren Gastfamilien nach Mickhausen zum Schlosshoffest, wo die Gäste erlebten, wie in Bayern zünftig mit Blasmusik gefeiert wird. Und in Regensburg staunten die französischen Freunde über die gut erhaltene historische Innenstadt und genossen die Besichtigung der Gedenkstätte Walhalla.
Trotz mancher Verständigungsschwierigkeiten verstanden sich alle ausgezeichnet, manchmal eben auch mit Händen und Füßen. Daher war es dann bei der Verabschiedung nach drei Tagen nicht verwunderlich, dass Tränen flossen und alle sich einig waren, sich wieder zu besuchen.
Marianne Wiblishauser zog nach dem Besuch ein positives Fazit und meinte: „Wir würden uns sehr freuen, wenn weitere Leute einfach mal mit nach Frankreich fahren oder französische Gäste bei sich aufnehmen. Das Ganze läuft völlig unkompliziert ab. Berührungsängste sind nicht nötig.“