Der Diesel-Gipfel ist gescheitert
Der erste Diesel-Gipfel war eine Luftnummer. Denn nun bestätigt das Umweltbundesamt: Die von der Industrie zugesagten Software-Updates reichen bei weitem nicht aus, um die Luft in belasteten Städten wie Stuttgart oder München so sauber zu bekommen, wie es der Gesetzgeber vorschreibt.
Auch die zusätzlich von Konzernen angebotenen Umtauschprämien für alte Diesel-Autos bringen nach Hochrechnungen keine ausreichende Entlastung bei der viel zu hohen Stickoxid-Belastung. Dieser Befund ist schwer zu ignorieren.
Genau das machen aber deutsche Auto-Riesen. Vor allem VW-Manager verfahren nach dem Motto: Aus den Augen, aus dem Sinn. In puncto Stickoxide müsste es passender heißen: Aus der Lunge, aus dem Sinn. Denn nach Hochrechnungen des Umweltbundesamtes und der EU sterben in Deutschland jährlich tausende Menschen an den Folgen zu hoher Stickoxid-Belastungen. Besonders gefährdet sind Personen, deren Lungen- oder Herz-Kreislauf-Systeme vorgeschädigt sind. Noch mehr Tote gibt es, so die Erkenntnisse, wahrscheinlich durch Feinstaub. Hier spielt der Reifenabrieb eine noch fatalere Rolle als die Stickoxid-Konzentration. So sterben in Deutschland jährlich wohl mehr Frauen und Männer durch Feinstaub- und Stickoxidemissionen als durch Unfälle. Die Zahl der Verkehrstoten lag 2016 bei 3214 Menschen.
Wer logisch und human denkt, für den ist klar: VW & Co dürfen es nicht bei für sie günstigen Updates belassen. Die Diesel-Stinker müssen von ihnen umgerüstet werden, was rund 1500 Euro pro Auto kostet. Dann hat der Diesel als Übergangstechnologie wieder eine Chance. Also ran die Hardware! Das kann Menschenleben retten.