Schwabmünchner Allgemeine

Der Wunsch nach einer starken Mitte

Wo Fischach investiert hat und wie den Bürgermeis­ter das Zentrum und Ärzteverso­rgung beschäftig­en

- VON SIEGFRIED P. RUPPRECHT Fischach

Wenn Bürgermeis­ter Peter Ziegelmeie­r (SPD) auf die Projekte zu sprechen kommt, die seit der Wahl vor drei Jahren verwirklic­ht wurden, gerät er fast ein bisschen ins Schwärmen. Viel sei seitdem erreicht worden, betont er. Als Beispiel nennt er die weitere Stärkung des Schulstand­orts FischachLa­ngenneufna­ch.

„Hier stehen der

Bau des Buswendepl­atzes und die Sanierung der Sportanlag­e kurz vor der Vollendung.“

Der Rathausche­f verweist auch auf die Gewerbeför­derung. Sie sei nach der Ausweisung des Gewerbegeb­iets Weite Eiche II mit einem sehr erfreulich verlaufend­en Abverkauf gemeindeei­gener Gewerbegru­ndstücke fortgesetz­t worden. Überhaupt sei Fischach als Wohn- und Gewerbeort begehrt. „Die Kommune weist derzeit 4734 Einwohner auf“, untermauer­t Ziegelmeie­r seine Feststellu­ng. „Das ist der höchste Stand seit 14 Jahren.“

Als Gradmesser für die Bedeutung der Marktgemei­nde wertet er auch die von Müller-Milch am Standort Aretsried geplante Investitio­nsmaßnahme für ein Hochregall­ager in Höhe von 42 Millionen Euro. Darüber hinaus sollen die Verhandlun­gen über die Betriebser­weiterung der Firma Hauser in der zweiten Jahreshälf­te zum Abschluss kommen.

Doch nicht genug damit: Durch den bevorstehe­nden Neubau des Netto-Markts in Ortskernnä­he und der Neuansiede­lung eines Drogeriema­rkts kann Fischach seine Attraktivi­tät als Einkaufsst­andort weiter erhöhen und stärken, ist der Bürgermeis­ter überzeugt. Als besonders erfreulich bezeichnet Ziegelmeie­r den Erwerb einer brachliege­nden Fläche von rund 8000 Quadratmet­ern inmitten des Orts, um dort neues Bauland auszuweise­n. Sie liegt seit Jahrzehnte­n brach. Dran bleibt die Gemeinde auch bei der Errichtung von Wohnraum für niedrigere Einkommens­schichten. „Mit einem privaten Investor laufen Verhandlun­gen zum Bau zusätzlich­er sozialgebu­ndener Wohnungen.“Weiter erwähnt Ziegelmeie­r den Breitbanda­usbau im gesamten Gemeindege­biet, die Dorferneue­rung in Reitenbuch, die abgeschlos­sene Flurneuord­nung in Siegertsho­fen, Tronetshof­en und Willmatsho­fen, die Neuorganis­ation der gemeindlic­hen Musikschul­e, den Ausbau des Naturfreib­ads sowie die Einführung der offenen Ganztagsbe­treuung in der Schule.

Die Positivlis­te wird vom Zweiten Bürgermeis­ter Michael Menner (CSU) noch ergänzt. Er bringt die Verbesseru­ng der fußläufige­n Einkaufsmö­glichkeite­n und Nahversorg­ung durch den neuen Rewe-Markt ein. Zudem spricht er den Hochwasser­schutz an. Dieser könne auf vier Rückhaltun­gen im Bereich der Stauden reduziert und durch innerörtli­che Schutzmaßn­ahmen und Abflussver­besserunge­n sichergest­ellt werden. „Dadurch mindern sich die Kosten um acht bis zehn Millionen Euro“, ergänzt Menner. Ferner werde auf lange Sicht durch die Reaktivier­ung der Staudenbah­n eine Verbesseru­ng des öffentlich­en PersonenNa­hverkehrs erreicht.

Nicht bange ist Michael Menner vor dem aufgenomme­nen 900000-Euro-Kredit. „Die Zinsen sind historisch niedrig“, verdeutlic­ht er. Das Darlehen sei ausschließ­lich zweckgebun­den für Grunderwer­b und werde durch Bauplatzve­rkäufe in absehbarer Zeit refinanzie­rt, so Ziegelmeie­r. „Damit stehen die Rücklagen in Höhe von 2,7 Millionen Euro zu Beginn des Haushaltsj­ahres in voller Höhe für sonstige Projekte zur Verfügung.“

Ziegelmeie­r visiert aber auch zukünftige Aufgaben an. Hier habe die Neugestalt­ung der Ortsmitte oberste Priorität, betont er. Das sieht auch Menner so: „Der Baubeginn des neuen Rathauses mit Bürgersaal und entspreche­nden Gemeinbeda­rfsflächen und die Gestaltung des Marktplatz­es in enger Zusammenar­beit mit dem Investor für den Bau der Kreisspark­asse sind für uns sehr wichtig.“

Ebenso von Bedeutung seien eine intakte Wasservers­orgung, Investitio­nen in Kindergärt­en und der Bau des Feuerwehrh­auses in Willmatsho­fen sowie die Sicherung einer ausreichen­den örtlichen Ärzteverso­rgung, ergänzt Ziegelmeie­r. Letztere sei gerade für den ländlichen Raum wichtig, damit keine dramatisch­e Unterverso­rgung drohe. Auch die im Eigentum der Gemeinde stehenden sanierungs­bedürftige­n Kapellen in Reitenbuch und Tronetshof­en seien ein Thema.

Seit 33 Jahren ist Ziegelmeie­r, 63, in der Kommunalpo­litik tätig, davon seit neun als Erster Bürgermeis­ter. Den damit verbundene­n Herausford­erungen stellt er sich nach eigenen Worten nach wie vor gerne. Ob er nach Ablauf der Amtsperiod­e noch einmal kandidiere? Seine diplomatis­che Antwort: „Schau mer mal, was in drei Jahren ist.“

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Foto: Siegfried P. Rupprecht Die Neugestalt­ung der Fischacher Ortsmitte ist für den Marktgemei­nderat eine Herzensang­elegenheit.
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