100 Jahre Ufa
Doku wirft einen Blick auf die Geschichte des ältesten deutschen Filmkonzerns
Marlene Dietrich wird mit dem Ufa-Film „Der blaue Engel“zum Weltstar. „Ein Freund, ein guter Freund“trällert Heinz Rühmann 1930 in den Babelsberger Studios mit Willy Fritsch und Oskar Karlweis für „Die Drei von der Tankstelle“. Heute stehen bei der Ufa die Stars der RTL-Daily-Soap
„Gute Zeiten, schlechte Zeiten“(GZSZ) vor der Kamera. Die historische ARD-Krankenhaus-Serie
„Charité“ist ebenso eine Ufa-Produktion wie der ZDF-Dreiteiler
„Unsere Mütter, unsere Väter“mit Tom Schilling.
Die Dokumentation „100 Jahre Ufa – Im Maschinenraum des deutschen Films“blickt auf die wechselvolle Geschichte der Filmproduktionsgesellschaft zurück und erzählt die Geschichte der über Jahrzehnte auch von der Politik instrumentalisierten Traumfabrik. Regisseurin Sigrid Faltin erzählt, wie der große Ufa-Tanker in der Vergangenheit immer wieder in schweres finanzielles und politisches Fahrwasser geriet – vom Kaiserreich über die Weimarer Republik und die Nazi-Zeit bis in die Nachkriegszeit.
„Es gibt keine Ufa-DNA, weil die Geschichte der Ufa zu vielgestaltig ist“, sagt Ufa-Chef Wolf Bauer. Diese wechselvolle Unternehmensgeschichte wird in der Doku mit zahlreichen historischen Filmausschnitten illustriert.
„Ich drehe bei der Ufa“– das habe damals einen ganz besonderen Klang gehabt, erinnerte sich der im Mai verstorbene Schauspieler Gunnar Möller. Heute dränge es die Ufa nur noch selten auf die große Leinwand, resümiert Filmemacherin Faltin. Das alte Filmschiff sei mittlerweile zu einem Fernsehboot geschrumpft.