Kinder nicht mit Essen trösten
Kinder, die von ihren Eltern häufig mit Essen gertröstet wurden, neigen auch später zu „emotionalem Essen“. „Mit emotionalem Essen stillen Menschen nicht ihren Hunger, sondern sie bekämpfen schlechte Gefühle. Kinder entwickeln Bewältigungsstrategien, um Unangenehmes zu vermeiden. Erhalten sie oft etwas Süßes gegen ihren Schmerz oder andere unschöne Erfahrungen, eignen sie sich diese Methode gerne an“, erläutert Dr. Monika Niehaus, Mitglied des Expertengremiums des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte. Einer norwegischen Studie von der Universität in Trondheim zufolge zeigten Kinder, deren Eltern ihnen im Alter von vier Jahren Naschereien zur Beruhigung angeboten hatten, im Alter von 6, 8 und 10 Jahren vermehrt Anzeichen von emotionalem Essen. Nahrungsmittel, die Kinder gegen Furcht, körperliche oder seelische Verletzungen und Ähnliches verzehren, sind in der Regel auch besonders kalorienreich, wie etwa Süßigkeiten. Kohlenhydratreiche Speisen regen die Ausschüttung des Neurotransmitters Serotonin an und Zucker die von Dopamin, die beide das Wohlbefinden steigern können. „Umarmen Sie Ihr Kind und sprechen Sie liebevoll mit ihm, wenn es traurig ist oder ihm etwas weh tut. Vielleicht kann auch die Aussicht auf eine Geschichte helfen, die Sie ihm vorlesen. Finden Sie heraus, was Ihrem Kind helfen kann – aber ohne Kalorien“, rät Niehaus.(AZ)