An der Singold ziehen bald Senioren ein
In einer Lage mit hohem Freizeitwert entsteht eine Anlage für betreutes Wohnen mit 33 Eigentumswohnungen und zwölf Doppelbungalows. Wie dort die Nebenkosten gering gehalten werden
Eigenständig wohnen, aber zielgerichtete Unterstützung und Hilfe im Bedarfsfall erhalten – so lautet der Grundgedanke hinter dem Bauvorhaben „Betreutes Wohnen an der Singold“. Auf einem über 7700 Quadratmeter großen Areal zwischen Hopfensee- und Forggenseestraße entsteht derzeit altersgerechter Wohnraum für Menschen ab 55 Jahren. Das Besondere daran ist das Konzept. Das Projekt beinhaltet eine Kombination aus 33 Eigentumswohnungen und zwölf separat erschlossenen Bungalowhälften.
So etwas gebe es im ganzen Umkreis nicht, freut sich Großaitingens Bürgermeister Erwin Goßner. Der lokale Bauträger mit Sitz in Schwabmünchen und Zweigstellen in Augsburg und München ist erfahren im Bau von Wohnanlagen rund um betreutes Wohnen. In den vergangenen Jahren realisierte er bereits in Schwabmünchen, Bobingen und in Haunstetten derartige Bauvorhaben. Für die Kommune ist der Neu- bau aber nicht nur wegen der Konzeption eine Besonderheit. Es sei auch ein wichtiges Bauvorhaben für die Bevölkerung vor Ort und über die Gemeindegrenzen hinaus, betont Goßner: „Mit ihm soll dem ländlich orientierten Anspruch nach Mobilität bis ins hohe Alter gerecht werden.“Darüber hinaus hebe sich die Wohnanlage durch den ruhigen Standort hervor, sagt Goßner.
In der Tat: Das Projekt liegt am Rand eines neuen Wohnbaugebiets mit liebevoll gestalteten Häusern. Nur ein Steinwurf entfernt plätschert die Singold. In diesem Umfeld fällt zudem die nach Süden orientierte Gartengestaltung des Projekts auf. Sie garantiert viel Grün, einen Teich und zahlreiche Sitzmöglichkeiten. Das alles fördere das Zusammenleben, die Kommunikation und das Miteinander, verdeutlicht Maximilian Layer, Geschäftsführer des lokalen Bauträgers.
Zentraler Punkt ist das Hauptgebäude. Es besteht aus einem viergeschossigen Mittelhaus und zwei dreigeschossigen Seitenhäusern. Im Osten, Süden und Westen schließen sich zwölf niedrige Bungalowhälften an. „Das alles harmoniere mit der Umgebungsbebauung und dem ländlichen Charakter des Ortes“, resümiert der Bürgermeister. Gefallen findet er auch daran, dass die Dächer der Gebäude begrünt werden. Das nutze zum einen der Aufnahme von Regenwasser, zum anderen trage dies zum positiven optischen Gesamtbild der Anlage bei, so der Bürgermeister.
Die Idee, geeigneten Wohnraum für ältere Menschen in Großaitingen zu schaffen, hat bereits eine längere Geschichte. „Sie wurde mir von meinem Amtsvorgänger Franz Stellinger sozusagen in die Wiege gelegt“, erzählt Goßner. Der ursprüngliche Architekturplan für das gemeindliche Grundstück, der gleichzeitig als Vorlage für den ent75 sprechenden Bebauungsplan diente, stamme aus dem Jahr 2009.
Bis Mitte 2014 lag das Ganze allerdings auf Eis. Dann jedoch kam Bewegung in die Sache. Die Geschäftsleitung der Firma Layer zeigte Interesse am Kauf des Grundstücks. Nach langen und intensiven Gesprächen entschied sich die Gemeinde, das Areal nicht zu verkaufen, sondern einzutauschen. Durch anteiliges Eigentum der Gemeinde an sechs Wohneinheiten wird es nun älteren Gemeindebürgern ermöglicht, am betreuten Wohnen im Heimatdorf teilzuhaben. Damit seien in das Projekt vonseiten der Gemeinde soziale Aspekte eingeflossen, erläutert der Bürgermeister.
Ein Blick ins Verkaufsexposé zeigt eine individuelle und zeitgemäße Architektur. Die Gebäude werden in Massivbauweise erstellt und sind nicht unterkellert. Auffallend sind die großzügigen, teilweise bodentiefen Fenster. Sie leiten viel Licht ins Innere und geben gleichzeitig den Blick auf die Gartenanlage frei. Die Wohnungen weisen 39 bis Quadratmetern, die Bungalows knapp über 90 Quadratmeter Wohnfläche sowie funktionelle und gut möblierbare Grundrisse auf. Alle Einheiten sind barrierefrei.
Um die Nebenkosten für die Mieter oder Eigentümer möglichst gering zu halten, wird die Wohnanlage mit einem gasbetriebenen Blockheizkraftwerk ausgestattet. Es liefert die Wärme für Heizung und Brauchwasser. Darüber hinaus wird ein Teil des Stroms für den Eigenverbrauch produziert. Nicht benötigter Strom wird in das öffentliche Netz eingespeist und vom Stromversorgungsunternehmen vergütet.
Abgerundet wird das betreute Wohnen mit der Sicherheit einer kontinuierlichen sozialen und wenn nötig auch hauswirtschaftlichen sowie pflegerischen Betreuung. Darum kümmert sich die Sozialstation Schwabmünchen. Über ein Hausnotrufsystem können alle Bewohner rund um die Uhr Hilfe rufen.
Das Projekt soll mit allen Außenanlagen – wenn alles nach Plan läuft – bis Mitte 2018 fertiggestellt sein.
Erster Plan stammt aus dem Jahr 2009