Da war der Bürgermeister ganz klein mit Hut
Beim Jubiläumsbesuch erzählt Franz Feigl von einem besonderen Erlebnis bei Haug Bürsten
Zum 50. Stadtjubiläum hat sich Robert Linse, im Rathaus für die Wirtschaftsförderung verantwortlich, etwas Besonderes ausgedacht: Er und Bürgermeister Franz Feigl gratulieren allen Firmen in der Brunnenstadt, die genau seit 50 Jahren hier ihr Unternehmen haben.
Den Anfang machten sie beim Schaltanlagenbauer Baumeister (wir berichteten). Nun schauen beide bei Haug Bürsten vorbei. Als Geburtstagsgeschenk haben sie eine große Torte dabei. Und nicht nur das, Feigl hat auch ganz persönliche Erinnerungen mitgebracht, die er Firmenchefin Traudel Haug und den Kindern Gigi und Hans-Jörg erzählt. Gigi Haug ist heute für Export und Marketing verantwortlich, Hans-Jörg Haug für Produktion und EDV. Als 1986 Franz Feigl bei Haug Bürsten einen Ferienjob annahm, arbeiteten beide Haug-Kinder noch nicht in dem Familienunternehmen mit. Hans Haug hatte damals das Sagen und Feigl erzählt, dass er sich als 15-jähriger Schüler in den Ferien etwas dazu verdienen wollte. Er arbeitete bei Haug an der Packmaschine und half die Lastwagen zu beladen. Es war sein letzter Arbeitstag, ein Freitag. Um 14 Uhr sollte Feierabend sein und um 16 Uhr waren er und ein weiterer Arbeiter noch immer dabei, einen Lastwagen mit Kartons zu beladen. Da habe sie der Chef „zur Sau gemacht und hinterher war ich so klein mit Hut“, erzählt das Stadtoberhaupt und lässt zwischen Daumen und Zeigefinger gerade mal einen Zentimeter Platz. Bis um halb sieben mussten sie schuften, bis alle Kartons ihren Platz gefunden hatten. „Das war einfach eine mordsmäßige Arbeit.“
Jetzt können alle Geburtstagsgäste über die kleine Geschichte lachen und Hans-Jörg Haug weiß auch, warum sein inzwischen verstorbener Vater damals so aufgebracht war: Wenn die Fracht- und Zollpapiere geschrieben sind, muss alles in den Container, was aufgeführt ist. Außerdem soll nicht „so viel Luft transportiert“werden, deshalb wurde der Raum bis an die Grenze ausgenutzt.
Bei einem Rundgang durch die Produktion kann sich Feigl davon überzeugen, dass sich in den letzten 30 Jahren viel verändert hat. Ein Kuka-Roboter tut in der Stanzerei seinen Dienst und seit geraumer Zeit fertigt Haug auch die Bürstenkörper in der eigenen Spritzgießerei selber. Zuletzt hat die Firma das Nachbargrundstück und die dazugehörige Halle gekauft. Das Lager wurde umstrukturiert und erweitert und die Lkw werden an den Rampen beladen.
Haug Bürsten exportiert in über 80 Länder
Auf die Frage, ob das Unternehmen weiter expandieren wird, lässt nun Hans-Jörg Haug zwischen Daumen und Zeigefinger ein wenig Platz. Sie streben ein kleines Wachstum an: „Das ist gesund und natürlich“, sagte Haug und erklärt weiter: „Man kann nicht immer nur vorangehen. Wenn man zehn Schritte gegangen ist, muss man auch mal anhalten und alle anderen mitnehmen.“Haug Bürsten exportiert seine Produkte in rund 80 Länder.
Die Produktlinie für den Privathaushalt setzt mit ihrem Design Maßstäbe, die Hygienebürsten für die Fachbranchen durch Innovationen wie antibakterielle oder metalldetektierbare Borsten.