„Reichsbürger“soll lebenslang ins Gefängnis Sattelschlepper rast auf A 3 in Gegenverkehr
Staatsanwalt spricht von Heimtücke 35-jähriger Mann stirbt bei Horrorunfall
Für den sogenannten „Reichsbürger“von Georgensgmünd fordert die Staatsanwaltschaft lebenslange Haft wegen Mordes. Der Angeklagte habe aus Heimtücke und niederen Beweggründen gehandelt, sagte Staatsanwalt Matthias Held am Donnerstag vor dem Landgericht NürnbergFürth. Daher stellte er eine besondere Schwere der Schuld fest.
Der 50 Jahre alte Wolfgang P. ist unter anderem wegen Mordes und versuchten Mordes an Polizisten angeklagt. Er soll bei einem Routineeinsatz der Polizei am 19. Oktober 2016 auf Beamte eines Spezialeinsatzkommandos (SEK) geschossen haben. Ein Polizist wurde getötet, zwei weitere verletzt. Bei dem Einsatz sollten die rund 30 Waffen des Jägers beschlagnahmt werden, weil er als nicht mehr zuverlässig galt.
„Reichsbürger“lehnen die Bundesrepublik, ihre Organe und Behörden ab. Aus Sicht der Verteidigung wusste P. nicht, dass am Tattag die Polizei vor seiner Tür stehen würde. Er sei von einem Überfall ausgegangen. Das Plädoyer der Verteidigung ist bislang für Freitag geplant. Ein Urteil könnte dann am Montag gesprochen werden.
Auf der Autobahn 3 ist ein Autofahrer bei einem Frontalzusammenstoß mit einem Sattelschlepper ums Leben gekommen. Der Fahrer des Lastwagens hatte am Donnerstagmorgen bei Aschaffenburg die Kontrolle über seinen Transporter verloren, die Betonbegrenzung zwischen den Fahrbahnen durchbrochen und war in den Gegenverkehr gefahren. Wie ein Polizeisprecher sagte, kam für den Fahrer des entgegenkommenden Wagens jede Hilfe zu spät. Der 35-Jährige starb noch am Unfallort.
Auf der Fernstraße hatte zuvor ein Laster zwei Räder verloren. Der zweite Reifen, der unkontrolliert auf die Fahrbahn rollte, löste wohl den Unfall aus. Ein Lastwagenfahrer konnte noch ausweichen, der dahinter fahrende 54-jährige Unfallverursacher geriet jedoch ins Schleudern. Er kam mit leichten Verletzungen ins Krankenhaus. Ein weiteres Auto stieß mit dem ersten losgelösten Reifen zusammen. Der Fahrer wurde mit leichten Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. In beide Fahrtrichtungen bildeten sich mehrere Kilometer lange Staus. Die A3 musste für etliche Stunden gesperrt werden.