Nanny im Paradies
Henriette hatte viele Aushilfsjobs in ihrem Leben. Aber noch keinen wie diesen
Gerade noch hat sich Henriette Höffner (Saskia Vester), genannt Henni, am Geldautomaten vorgedrängelt. „Notfall“, erklärt sie entschuldigend und steckt ihre Karte in den Schlitz. Die bleibt gleich eingezogen, „Keine Auszahlung möglich“, heißt es auf dem Bildschirm. Die Münchnerin ist pleite. Ein neuer Job muss her. Doch mit 58 Jahren und ohne Ausbildung kein leichtes Vorhaben.
Alle möglichen Aushilfstätigkeiten hat Henni schon gemacht, sodass der Herr beim Jobcenter nicht mehr weiß, wie er sie vermitteln soll. Da klingelt ihr Handy. Enkel Toby (Anton Petzold) berichtet niedergeschlagen von einer „5“in Mathe. Aber das sei doch keine Katastrophe im Gegensatz zu Tsunamis oder Erdbeben, beruhigt ihn die Oma. Er solle zu ihr kommen und sich mit einer Nussschokolade trösten. „Mit Kindern können Sie“, sagt der Berater anerkennend. Das wäre was.
Ihr Enkel hilft ihr, eine Website zur Vermittlung von angeblichen Premium-Kindermädchen zu entwerfen. Und als exklusive Kinderbetreuerin fliegt sie nach Mauritius. Dort landet sie beim Hotelmanager Dieter Waldner (Stephan Grossmann), der nach dem Tod seiner Frau in das Leben seiner Töchter Struktur bringen möchte. Marie (Pia Soppa) und die jüngere Schwester Stella (Ella Gertz) schließen das Kindermädchen bald ins Herz.
Dabei definiert Henni „Hausaufgaben-Betreuung“mehr als „Hausaufgaben-Beobachtung“aus dem Liegestuhl. Als sie den Kindern einen Tag schulfrei gibt und mit ihnen einen Ausflug in den Abenteuerpark macht, hat sie diese auf ihrer Seite, aber zugleich das Missfallen des Vaters.