China drängt auf den Mond
Rohstoffquellen stehen im Fokus
Als die Sonde „Chang’e 1“am 24. Oktober 2007 zu ihrer Reise in die Mondumlaufbahn aufbrach, war das ein stolzer Moment für China. Die „Mondgöttin“lieferte detaillierte Aufnahmen der Oberfläche des Erdtrabanten. Die Volksrepublik strebt aber weiter ins All, will in den nächsten vier Jahren eine eigene Raumstation in die Erdumlaufbahn bringen und bereitet einen Ausflug zum Mars vor. Die größte Aufmerksamkeit gilt aber weiterhin dem Mond.
Gleich zwei anstehende Missionen dienen nicht nur politischen und militärischen Zwecken, sondern auch der Erforschung möglicher Energie- und Rohstoffquellen der Zukunft. Auf „Chang’e 1“folgte vor fünf Jahren der „Jadehase“, der als erster chinesischer Rover über den Mond kurvte. Zwei weitere Landefahrzeuge dürften bis 2020 folgen: Bei einer der Missionen ist die erste Landung auf der erdabgewandten Seite des Mondes geplant. Bei der zweiten soll die Raumsonde „Chang’e 5“ein Roboterfahrzeug absetzen, Proben sammeln und diese zur Erde bringen.
Auf dem Mond werden neben Titan und Aluminium auch große Vorkommen von Helium-3 vermutet. Damit könne Feuer für Kernfusionen gefüttert werden. Auf der Erde gibt es nach Schätzungen nur 15 Tonnen davon, doch rechnen chinesische Wissenschaftler mit Vorkommen auf dem Mond von mehr als einer Million Tonnen. 2003 war China mit seinem ersten bemannten Raumflug nach den USA und Russland in den illustren Klub jener Staaten aufgestiegen, die aus eigener Kraft einen Astronauten ins All bringen können.