Julia Roberts wird 50 und immer schöner
Kein Hollywoodstar lächelt schöner als Julia Roberts. Mit Kino-Romanzen verzauberte sie Millionen und bekam Rekord-Gagen. Was in ihrem Leben wirklich zählt, ist etwas anderes
Ihr Geburtstagsständchen hat Julia Roberts schon vor zwei Wochen bekommen, zumindest ein ganz besonderes. Dabei wird sie heute erst 50. Aber selbst für einen Hollywoodstar wie sie ist es ja nicht alltäglich, von ColdplaySänger Chris Martin besungen zu werden. Der komponierte ein Lied für sie, überraschte sie während einer Gala in Beverly Hills. Dort wurde Julia Roberts für ihr Engagement im Kampf gegen Aids geehrt.
Chris Martin nannte das Lied: „Julia Roberts’ Smile“. Ihr Lächeln sei eine „halbe Meile breit“, „wie ein großartiger Stern“, „ein Lächeln, das die ganze Welt erleuchtet“. Und dann sang er den Roy-Orbison-Klassiker „Oh, Pretty Woman“, Titellied der Filmromanze, die Roberts weltberühmt machte.
23 Jahre alt war sie damals, als sie in „Pretty Woman“die Prostituierte Vivian Ward spielte, die den reichen Geschäftsmann Edward Lewis – Richard Gere – verzauberte. Dem märchenhaften Film folgten eine märchenhafte Karriere und jede Menge Auszeichnungen. Erst im vergangenen April kürte das USMagazin People sie zum fünften Mal zur „Schönsten Frau der Welt“, ein Rekord. Bereits in den Jahren 1991, 2000, 2005 und 2010 hatte man ihr den Titel zugesprochen.
„Ich war einfach bezaubernd und naiv“, erinnert sich Roberts in einem kürzlich erschienenen Interview mit dem Magazin Harper’s Bazaar an die Zeit, als sie ihn erstmals erhielt. „Ich selbst war mir am wichtigsten, eine egoistische kleine Göre, die herumlief und Filme machte.“Inzwischen, sagt sie, habe längst die Familie Vorrang. „Säße ich jetzt nicht hier beim Interview, dann wäre ich im Auto, um meine Kinder zur Schule zu fahren.“
Es war eine Begegnung mit dem Kameramann Danny Moder während der Dreharbeiten zu „The Me- xican“im Jahr 2001, die ihr Leben veränderte. Damals lagen längere und kürzere Liebschaften hinter ihr – von Kiefer Sutherland über Lyle Lovett bis zu Benjamin Bratt und Dylan McDermott. 2002 heiratete sie Moder auf ihrer Ranch in New Mexico, im vergangenen Juli feierten sie ihren 15. Hochzeitstag, zusammen mit den zwölfjährigen Zwillingen Hazel und Phinnaeus und dem zehn Jahre alten Henry Daniel. Durch Danny Moder habe sie sich selbst gefunden, sagt Julia Roberts. Er gebe ihrem Leben Sinn und lasse ihr Inneres strahlen.
Als drittes Kind einer SüdstaatenFamilie wuchs Julia Roberts unweit von Atlanta im US-Bundestaat Georgia in einfachen Verhältnissen auf. Ihre Eltern, die mehr schlecht als recht von einem fahrbaren Kindertheater lebten, ließen sich früh scheiden. Mit der Komödie „Pizza Pizza – Ein Stück vom Himmel“hatte sie 1988 ihren ersten größeren Erfolg. Ein Jahr später brachte ihr eine Nebenrolle im Drama „Magnolien aus Stahl“eine Oscar-Nominierung ein. Zum Star wurde sie 1990 durch „Pretty Woman“. Reich wurde sie mit Filmen wie „Flatliners“, „Die Hochzeit meines besten Freundes“oder „Notting Hill“. Für „Erin Brockovich“konnte sie als erste Schauspielerin eine Rekordgage von 20 Millionen Dollar aushandeln. Zu Recht, wie sich später zeigte. Denn Julia Roberts spielte die Rolle der Umweltaktivistin derart überzeugend, dass sie dafür 2001 den Oscar als beste Hauptdarstellerin bekam.
Roberts hat alles erreicht und sich gewisse Freiheiten erarbeitet: So nimmt sie sich längere Auszeiten oder ihre Familie einfach mit zur Arbeit – wie bei den monatelangen Dreharbeiten in Italien, Indien und Bali für das Roadmovie „Eat Pray Love“von 2010. Egoismus? Das war einmal.