Ein neuer Chef fürs Königsfestival
Christian Kunzi übernimmt die Organisation der Großveranstaltung von Wolfgang Sarnowski. Einsatz und Ertrag haben für den Begründer nicht mehr zusammengepasst. Der Termin und die Künstler für 2018 stehen bereits fest
Kulturfestivals sind schwer planbar: Kommen weniger Zuschauer als erhofft, zu einem Auftritt, kann es für den Veranstalter finanziell schon enger werden. Wolfgang Sarnowski vom Spiegelsaal will dieses Risiko nicht mehr eingehen und tritt im nächsten Jahr nicht mehr als Veranstalter des Königsfestivals auf. Doch für die Königsbrunner Großveranstaltung geht es trotzdem weiter: Christian Kunzi, Stadtrat der Freien Wähler und Betreiber eines Fitness-Studios, übernimmt das Konzept.
Derzeit laufen noch Gespräche, ob der Bund der Selbstständigen als Veranstalter mit einsteigt. Die Vereinigung der Unternehmer hatte bereits im vergangenen Jahr das Festival unterstützt. Mit einer Entscheidung rechnet Christian Kunzi Anfang November. Stattfinden werde das Event aber in jedem Fall, sagt er. Der Termin steht auch schon fest: Das Königsfestival steigt vom 18. bis 22. Juli.
Die Fortführung sei für ihn eine Herzensangelegenheit, sagt Kunzi: „Für eine Stadt wie Königsbrunn empfinde ich ein solches Event als enorm wichtig. Nach dem Wegfall der Therme ist das Königsfestival ein Highlight, das Bürger aus der Umgebung wieder in die Brunnenstadt zieht. Zudem schafft das Festival Identität und einen Bezug zur Stadt für die ortsansässigen Bürger. Gersthofen hat seine Kulturina, das Schlagerfestival, daher finde ich, dass es für die größte Stadt im Landkreis notwendig ist, ein solches Event weiter fort zu führen.“Er bewundere, dass sich ein privater Unternehmer so engagiert hat, um in seiner Heimatstadt etwas auf die Beine zu stellen. Dies versucht er jetzt mit viel Engagement fortzuführen.
Die Künstler für das nächste Jahr stehen auch bereits fest: Wolfgang Sarnowski hatte im Frühjahr bereits alle Kontakte hergestellt. 2018 gibt es Alpenrock mit den Schürzenjägern auf der Festivalbühne. Die aus dem Fernsehen bekannten Komiker Markus Krebs und Helmut Schleich sind angekündigt, ebenso wie ein Schlagerabend, der vom EHC Königsbrunn unterstützt wird und mit Stars wie Jürgen Drews und Michelle aufwartet. Den Abschluss bildet ein Konzert der „12 Tenöre“. Auch den Streetfood-Markt soll es wieder geben. Neu ist der Veranstaltungsort: Die Auftritte finden 2018 in der Eishalle statt. Der Streetfood-Markt wird wieder auf der Grünfläche vor der Halle stattfinden.
Die Finanzierung des Festivals sieht Christian Kunzi als seine schwierigste Aufgabe. Denn das Problem ist oft, dass der Zuschauerzuspruch schwer einzuschätzen ist. Große Stars rufen für einen Abend schon einmal mittlere fünfstellige Summen auf. Die werden vorab beFriedberg zahlt. Entwickeln diese Stars nicht die erhoffte Anziehungskraft beim Ticketverkauf, wird es schwer die Kosten zu decken, sagt Wolfgang Sarnowski, der ehemalige FestivalChef: „2017 kamen mehr Zuschauer, aber die Kosten waren auch höher. Auch wenn es bei der Veranstaltung voll und gut aussieht, ist die geschäftliche Realität oft eine andere.“
Für ihn passten am Ende Einsatz und Ertrag nicht mehr zusammen, sagt Sarnowski. Das sei der einzige Grund, warum er das Festival abgegeben habe: „So eine Veranstaltung zu organisieren ist eigentlich ein Fulltimejob neben dem eigentlichen Geschäft. Während wir das Festival 2017 vorbereitet haben, liefen parallel auch schon die Gespräche mit den Künstlern für 2018.“Sarnowski konzentriert sich jetzt auf den Betrieb im Spiegelsaal, steht seinem Nachfolger aber bei Bedarf für Fragen zur Verfügung. Kunzi sucht nun nach weiteren Partnern: „Das aufstrebende Festival ist eine tolle Chance für lokale Unternehmen, sich zu präsentieren und die Region und den Standort weiter zu bringen.“Um das Festival kostendeckend durchführen zu können, führt er Gespräche mit regionalen Unternehmern.
Kunzi überlegt zudem, für das kommende Jahr einen Antrag auf Unterstützung im Stadtrat stellen, da das Festival aus seiner Sicht im Rahmen des Marketings auch für die Stadt Königbrunn einen großen Mehrwert bedeutet. Förderanträge könnten allerdings nur gemeinnützige Vereine stellen, sagt Bürgermeister Franz Feigl: „Die Stadt darf gewerbliche Veranstaltungen nicht unterstützen, das ist beihilferechtlich nicht möglich.“Würde der Bund der Selbstständigen als Verein den Antrag stellen, wäre das dagegen möglich. Der Bürgermeister hätte prinzipiell nichts gegen eine Unterstützung einzuwenden: „Wenn es einen entsprechenden Antrag gibt, müssen wir sehen, ob es eine Mehrheit im Stadtrat gibt.“
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