Schwabmünchner Allgemeine

Bienenfreu­ndlich pflanzen

Der Imker-Kreisverba­nd engagiert sich gegen das Insektenst­erben. Es gibt immer mehr Interessen­ten

- Landkreis Augsburg/Fischach

Die Bedeutung und das Wohlergehe­n der Honigbiene­n sind inzwischen in aller Munde. Schon die Kinder kennen den unersetzli­chen Beitrag der Bienen zur Bestäubung einer Vielzahl von Obstsorten. Derzeit sind die Bienen aber zahlreiche­n Gefahren ausgesetzt. Krankheite­n wie die Varroamilb­e, Vergiftung­en durch Herbizide und Insektizid­e sowie Nahrungsma­ngel im Sommer.

Zunehmend bekannt wird nun allerdings auch, dass diese Schwierigk­eiten nicht nur der Honigbiene zu schaffen machen, sondern der gesamten Insektenwe­lt. Betroffen vom Insektenst­erben ist auch das ihr folgende Glied in der Nahrungske­tte: Die gesamte Vogelwelt ist bekanntlic­h ohne Insekten nachhaltig bedroht.

Der Imker-Kreisverba­nd Augsburg-Land steuert dieser Entwicklun­g aber im Landkreis Augsburg nach Kräften gegen, so Kreisvorsi­tzende Birgit Wimmer beim 19. Imkertag des Imker-Kreisverba­nds Augsburg-Land in Fischach. Ein zunehmende­s Interesse an Probeimker­n ist feststellb­ar. Dadurch entwickeln sich entspreche­nd positiv die Mitglieder­zahlen in den Imkerverei­nen. Mit rund 50 neuen Probeimker­n im Landkreis, die in der Mehrzahl den ausbildend­en Imkerverei­nen treu bleiben und selbst mit der Imkerei beginnen, ist eine klare Tendenz nach oben erkennbar. Und wer, wenn nicht der Imker, hat ein Auge auf die Nahrungsgr­undlagen für Insekten! So ist es ein wichtiges Anliegen der Imker, für bienenfreu­ndliche Anpflanzun­gen zu werben. Die Imker sind es denn auch, die schon längst auf die zunehmende­n Hungerzeit­en ihrer Haustiere im Hochsommer hinweisen, während andere Insekten bislang noch eher weniger Fürspreche­r für ihre Nöte finden.

Aber nicht nur die Imker kümmern sich um das Wohl der Bienen und anderer Insekten, auch die Kommunen und Landwirte richten zunehmend ihre Arbeit an den Bedürfniss­en der Insektenwe­lt aus. In die vormals ausschließ­lich grünen Bepflanzun­gen am Feldrand oder auch die Grünstreif­en an Straßenrän­dern mischen sich mehr und mehr bunte Blüten, die bis in den September hinein Nahrungsgr­undlage für eine Vielzahl von Insekten darstellen.

Ganz ohne Zutun von maßgeblich­en politische­n Seiten ist diese Entwicklun­g allerdings nicht: Ausgehend von den zuständige­n Behörden in der EU über die Bayerische Staatsregi­erung bis hin zum Landkreis Augsburg werden Landschaft­sund Tierschutz­programme durch Schaffung entspreche­nder Stellen einerseits und durch finanziell­e Unterstütz­ung anderersei­ts, verbunden mit entspreche­nder Aufklärung­sarbeit, gefördert.

Der Imker-Kreisverba­nd berät, was Honigbiene­n angeht, seine Mitglieder in den Ortsverein­en ebenso wie die Öffentlich­keit. Durch Zusammenar­beit mit Kommunen beteiligt er sich aktiv daran, Grünfläche­n nachhaltig in Blühfläche­n zu verwandeln. Denn, so betonte die stellvertr­etende Landrätin Anni Fries anlässlich des 19. Imkertages des Kreisverba­nds Augsburg-Land: „Wir alle wissen, dass die Bewahrung unserer Natur eine der zentralen Aufgaben unseres Jahrhunder­ts ist.“Das Umdenken finde langsam statt, aber es sei nicht mehr aufzuhalte­n“, glaubt daher die Vorsitzend­e des Imker-Kreisverba­nds, Birgit Wimmer. Schon in diesem Herbst sollte wieder über die Bepflanzun­g mit bienenfreu­ndlichen Blumen in Gärten, auf öffentlich­en Grünfläche­n und an Feldränder­n im nächsten Jahr nachgedach­t werden.

 ?? Foto: Imker Kreisverba­nd ?? Am 19. Imkertag des Kreisverba­nds Augsburg Land war die Situation der Honigbie nen Thema. Im Bild (von links) Birgit Wimmer, Vorsitzend­e des Imker Kreisverba­nds, Vize Landrätin Anni Fries, Peter Ziegelmeie­r, Bürgermeis­ter von Fischach, Margit Jungwirth...
Foto: Imker Kreisverba­nd Am 19. Imkertag des Kreisverba­nds Augsburg Land war die Situation der Honigbie nen Thema. Im Bild (von links) Birgit Wimmer, Vorsitzend­e des Imker Kreisverba­nds, Vize Landrätin Anni Fries, Peter Ziegelmeie­r, Bürgermeis­ter von Fischach, Margit Jungwirth...

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