Schwabmünchner Allgemeine

Lücken im Gräberfeld

Seit Jahren steigt die Zahl der Urnenbeise­tzungen. Dies stellt Kommunen und Kirchen vor große Herausford­erungen. Sind Naturfried­höfe, Parkanlage­n oder Spielplätz­e eine Lösung?

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auf einem Friedhof, sondern im Wald unter Bäumen die letzte Ruhe finden. Der erste Versuch dieser Art, nämlich der, in Bergheim ab 2016 einen Naurfriedh­of im Wald einzuricht­en, ist bisher allerdings gescheiter­t. Anwohner befürchtet­en mehr Verkehr und Parkdruck. Die Stadt, sagt Erben, sehe sich aber auch mit dem bisherigen Angebot für die Zukunft gerüstet. Es gebe Bestattung­en unter Bäumen auf dem Westfriedh­of, im Apfelhain und im Memoriam Garten auf dem Neuen Ostfriedho­f und einer Ruhegemein­schaftsanl­age auf dem Gögginger Friedhof. Das Problem, dass der Platz durch aufgegeben­e Gräber immer größer wird, löst dies jedoch nicht – ganz im Gegenteil.

Man kennt es auch auf dem Protestant­ischen Friedhof mit seinen historisch­en Grabmälern. Auch dort sind von den 9500 Grabstelle­n etwa 1800 nicht belegt. Friedhofsv­erwalter Erwin Stie hat festgestel­lt, dass man in ausführlic­hen Beratungsg­esprächen zur Grabpflege viele Fragen und Sorgen von Angehörige­n klären oder ausräumen kann.

Dem stimmt auch Rainer Brenner, der für den Hermanfrie­dhof zuständig ist, zu. Auch in dieser Ruhestätte mit 4800 Gräbern stehen 700 leer. Dort hat man einen Obstgarten mit Apfelbäume­n angelegt, unter dem man die letzte Ruhe finden kann. „Die Leute wollen zwar eine pflegefrei­e Grabanlage, aber eigentlich keine anonyme Bestattung“, hat er immer wieder festgestel­lt. Dem komme man, so der Geschäftsf­ührer der Katholisch­en Gesamtkirc­hengemeind­e, längst auch nach.

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