Überraschung mit Schlagzeugern
Das Herbstkonzert des Wehringer Musikvereins bot vielerlei Schmankerl und einen besonderen Gag
Ein bisschen Zusammenrücken fördert bekanntlich den Teamgeist. In diesem Fall zeugt es von einem ausverkauften Herbstkonzert des Musikvereins in Wehringen, diesmal im Bürgersaal am Rathausplatz. Für die gute Stimmung unter den Musikern sorgte dabei nicht nur die schöne Akustik des Saals, sondern auch die sehr gelungene Stückauswahl des Dirigenten Josef Utz. Ein Schreck durch die Schlagzeuger führte zu einem ungewohnten Ende.
Gleich zu Beginn des Konzertes beeindruckte die große Zahl an Nachwuchsmusikanten in der Bläserklasse, der Bonsai Band und der Jugendkapelle. „Wir sind stolz auf unseren Nachwuchs und ich bin beeindruckt, welche Qualität insbesondere die Jugendkapelle heute gezeigt hat“, so Vorstand Andreas Jähnert. „Als Musikverein konkurrieren wir mit vielen anderen Aktivitäten, wie zum Beispiel Fußball. Daher ist diese Zahl an jungen Musikern keinesfalls selbstverständlich.“Mit Stücken wie „We Will Rock You“oder dem Evergreen „Hit the Road Jack“von Percey Mayfield aus den 60er-Jahren sorgten bereits die Kleinen des Vereins für gute Stimmung im Saal.
Mit der gewaltigen „Fanfare Festive“eröffneten die Musiker der Blaskapelle feierlich den zweiten Teil. Das hohe musikalische Niveau des Abends zeigte sich insbesondere bei der abwechslungsreichen Ouvertüre zur berühmten Operette „Die Fledermaus“von Johann Strauss Sohn. Im Wechsel mit einer gemütlichen Polka und dem Marsch „76 Trombones“(Posaunen) im amerikanischen Stil sorgte schließlich Andrea Mosler am Flügelhorn beim Solostück „My Dream“für Gänsehaut im Publikum. Für eine Überraschung zum Schluss sorgten die Schlagzeuger der Blaskapelle, als sie vor dem letzten Stück des Abends während der Ansage kommentarlos die Bühne verließen. Im Folgenden hörte man hinter der Bühne lautes Geschepper und Rufe, was nicht nur die Zuschauer, sondern auch die Musiker sichtlich überraschte. Einen Augenblick später kamen drei in weißem Maleranzug gekleidete Schlagzeuger mit je einer Werkzeugkiste wieder hinter der Bühne hervor, stellten diese nacheinander lautstark vor der Bühne ab und holten je zwei mit Sandpapier beklebte Reibebretter hervor. Als letztes Stück stand nämlich Leroy Andersons „Sandpaper Ballet“auf dem Programm, ein Solostück für Percussion. Mit ihren Schleifinstrumenten sorgten die drei Musikanten während des Stücks für große Erheiterung des Publikums, als es zu einem angedeuteten Wettkampf zwischen den Stimmen kam.
Zuletzt gab es eine kleine Neuerung, da die vom Publikum eingeforderten Zugaben diesmal erstmals von der Jugend- und Blaskapelle gemeinsam gespielt wurden und ein beeindruckendes Bild auf der Bühne hinterließen. Insgesamt ein kurzweiliger Abend, der von einem hohen Niveau der Wehringer Musikanten zeugte.