Sport erhält Priorität eins
Stadt will in drei Jahren fünf neue Flächen realisieren
Aufgrund des notorisch klammen Stadtsäckels kommt es in Augsburg eher selten vor, dass Bürger und Stadträte Wünsche äußern können, welche Gebäude saniert werden sollen oder wie ein bestimmter Ort attraktiver gemacht werden kann. Der mittlerweile fertiggestellte Sport- und Bäderentwicklungsplan, den Sportreferent Dirk Wurm vor gut zwei Jahren angestoßen hat, machte dies nun möglich.
Denn für die Freizeit- und Sportgestaltung im städtischen Bereich liegt den Kommunalpolitikern nun ein Maßnahmenkatalog vor, der je nach vorhandenem Geld und Dringlichkeit in den nächsten Jahren abgearbeitet werden kann. In sieben Regionen unterteilt finden sich dort für jeden Stadtteil kurzfristig und langfristig realisierbare Ziele aus dem Bereich des Sports und der Bewegung. Im Vorfeld hatte es zahlreiche Stadtteilgespräche gegeben und die Anregungen der Bürger wurden aufgenommen und in die „Priorisierungsliste“eingearbeitet. Diese stellte Dirk Wurm am Montag im Augsburger Sportausschuss vor.
Und stieß damit auf breite und parteiübergreifende Zustimmung. Die Stadträte sprachen sich einstimmig dafür aus, dass die Sportverwaltung nun aus dieser „Priorisierungsliste“fünf Maßnahmen auswählt, die mit Blick auf die Haushaltsjahre 2018 bis 2020 bereits umgesetzt werden können. Gute Chancen dürfte dabei beispielsweise der Vorschlag einer überdachten Rollsportanlage beim Juze „Fabrik“in der Region Ost/Lechhausen haben. Auch die Umgestaltung einer Rasenfläche bei der DJK Nord als Beachvolleyballfeld und Bewegungsraum für alle Altersklassen sei mit geringem Aufwand zu realisieren, so Wurm.
200000 Euro stehen im Haushalt bereit
Für den Südwesten der Stadt sind beispielsweise die bereits begonnene Sanierung der Karl-Mögele-Anlage und die der Sporthalle unter Priorität eins aufgelistet. In Haunstetten die ebenfalls bereits begonnene Sanierung der Umkleiden an der Sportanlage Süd, aber auch eine Machbarkeitsstudie für eine Wettkampfschwimmhalle in Haunstetten. Im Nordwesten könnte die sportliche Nutzung des Osterfeldparks verbessert werden, im Osten ein neuer Kunstrasenplatz für die Hochzoller Fußballvereine entstehen.
200000 Euro sind im Haushalt 2018 für diese ersten Maßnahmen aus dem Sport- und Bäderentwicklungsplan eingestellt. So versteht es sich von selbst, dass die ganz großen Aufgaben (etwa Sanierung Hallenbad Göggingen und Anton-BezlerHalle sowie die Gestaltung der Außenanlagen an der Grundschule Hammerschmiede oder dem Gymnasium St. Anna) eher unter dem Punkt „langfristig“stehen.
„Aber alle Projekte mit Priorität eins sind auch bereits mit den anderen Referaten abgesprochen“, machte Sportreferent Wurm klar, dass hier eine zeitnahe, zügige Realisierung möglich sei, schränkte aber mit Blick auf die ersten fünf Projekte ein: „Wir müssen trotzdem für jede einzelne Maßnahme auch einzeln die Mittel beantragen. En bloc können wir die Gelder dafür leider nicht beschließen.“Sportausschussvorsitzender Peter Uhl (CSU) warnte vor zu großen Erwartungen: „Leuchtturmprojekte werden es jetzt erst einmal nicht werden, aber es gibt Projekte, die mit einem geringen finanziellen Aufwand bereits Verbesserungen für die Bürger bringen.“Und mit diesen werde nun begonnen.