Unbehagen mit großen Bauten
Nicht immer passt in Bobingen das Umfeld
Zum wiederholten Mal diskutierten die Mitglieder des Bobinger Bauausschusses bei ihrer jüngsten Sitzung über die Errichtung einer großen Wohnanlage Am Rain. In ihrer ersten Beratungsrunde hatten sie das gemeindliche Einvernehmen verweigert, weil sich die zehn Wohneinheiten aufgrund ihrer Massivität nicht in die Umgebung einfügen würden.
Jetzt gab es eine Ortsbesichtigung sowie eine geänderte Voranfrage für acht bis neun Wohneinheiten in drei leicht unterschiedlichen Varianten. Der dreigeschossige Baukörper parallel zur Straße Am Rain soll über 22 Meter lang und mehr als 12 Meter breit werden; dazu gehört eine Tiefgarage mit 13 Stellplätzen.
Allen drei Planungsvorschlägen gemeinsam war, dass sie sehr große Balkone aufweisen mit einer Tiefe von jeweils zwei Metern über fast die gesamte Längsseite des Gebäudes. Die Balkone werden auf die Tiefgarage aufgestützt und bildeten für den Aussschuss den Stein des Anstoßes.
„Das Ganze ist für diese Straße schon sehr massiv“, war sich Bürgermeister Bernd Müller mit der Verwaltung einig. Auch nehme die Planung wenig Rücksicht auf die herrschenden Geländeverhältnisse. Unter der Maßgabe, dass die dominanten Balkone reduziert werden, erteilte der Bauausschuss schließlich sein Einvernehmen.
Keine Zustimmung fand der Vorbescheids-Antrag für ein Fünffamilienhaus mit Tiefgarage am Lindenweg in Straßberg. Dort sollte ein bestehendes Gebäude auf einem über 500 Quadratmeter großen Grundstück abgebrochen und ein massiver Neubau errichtet werden. Dieser füge sich jedoch nicht in die Umgebung ein und könnte bei einer Genehmigung Präzedenzfälle nach sich ziehen, so die Verwaltung in ihrer ausführlichen Stellungnahme.
Das ganze Grundstück in Straßberg sei nicht groß genug für eine solche Wohnanlage, außerdem würden die Vorgaben der städtischen Stellplatzsatzung nicht eingehalten, war die Meinung.