Einer für alle
Eine Tour aufs Rangiswanger Horn
Wer die absolute alpine Einsamkeit sucht, der ist hier verkehrt, denn das Rangiswanger Horn kann getrost als Modeberg bezeichnet werden. Besonders wenn die Lawinensituation die Tourenmöglichkeiten anderswo einschränkt, dann steigen Skitourengeher und Schneeschuhwanderer in Scharen über die breiten Hänge oberhalb von Sigiswang auf. Die Tour gilt als relativ lawinensicher und überfordert mit ihren rund 750 Höhenmetern auch Anfänger nicht. Dafür verspricht sie eine wunderbare Aussicht vom Gipfel hinüber ins Gunzesrieder Tal und auf die Hörnergruppe sowie hinab ins Illertal und in die Oberstdorfer Berge. Die breiten, ostseitigen Skihänge sorgen für Abfahrtsgenuss und lassen das Herz höher schlagen.
Vom Parkplatz der Kahlrückenalpe, direkt an der Hauptstraße von Sigiswang, ist die Orientierung einfach, denn egal wie früh man dran ist, es gibt fast immer einen, der noch früher da war und schon eine Spur in den Schnee gelegt hat. Am westlichen Ortsrand, direkt gegenüber des Parkplatzes, geht man gerade den Hang hinauf und erreicht bald den Fahrweg, der im Winter oft geräumt ist. Entweder folgt man diesem oder man steigt über die freien Flächen daneben auf bis zur Kahlrückenalpe. Etwas oberhalb führt die Route durch ein Waldstück und anschließend über freie Weideflächen, ehe man die Alpe Gschwend erreicht. Von dort ist es nicht mehr weit bis zu dem kleinen Bergrücken unterhalb des Gipfels. Die letzten Höhenmeter geht man erst in einer Linkskurve um eine Baumgruppe herum und folgt dann dem Bergrücken auf der linken Seite bis zum höchsten Punkt auf 1615 Meter. Wer zügig unterwegs war, der steht nach anderthalb Stunden am Gipfelkreuz. Bei gemütlichem Tempo sind zwei bis zweieinhalb Stunden realistisch. Die Abfahrt erfolgt weitestgehend entlang der Aufstiegsroute, wobei man die steileren Hänge links und rechts davon nutzt. Für Brotzeit und Gipfelhalbe muss jeder selbst sorgen, keine der Hütten ist bewirtschaftet.