Die Geburt im Zeichen des Endes
Immer wieder haben Künstler der Darstellung des Christkinds auch Motive beigegeben, die auf den Tod von Jesus vorausweisen. Suchen Sie die Maler dieser drei Gemälde!
Auch dieses Jahr hat unser traditionelles Kunst-Preisrätsel anlässlich Weihnachten wieder ein Thema: Darstellungen des Jesuskindes, in die – sozusagen anachronistisch – Verweise auf sein Ende, auf seinen Tod eingeschrieben sind. Ein gängiges Mittel der Andacht. So gibt es etliche Bildfindungen der Geburt Christi, auf denen Ochs und Esel aus einem Sarkophag fressen.
Hier bei unserem Rätsel aber sind andere Beispiele abgebildet. Und bevor es richtig losgeht mit Ihrem alljährlichen Recherchieren, welcher Künstler welches Bild gemalt hat, dürfen wir Sie – quasi als Ouvertüre – erst einmal bitten, diese Verweise zu suchen. Im Bild oben müssen Sie dazu allerdings Ihre Augen schon scharf stellen: Die Anspielung ist nur ein kleines Detail. Guck- und Suchpause.
Jetzt sind aber auch die Künstler zu finden – allesamt erstrangig und mit ihrer Arbeit offiziell eingebunden von den Mächtigen ihres Wirkungskreises. Übrigens: Auch 2017 gilt, dass mehr vom Rätselspaß hat, wer ohne Internet sucht! Die Anbetung der Heiligen Drei Könige oben war die Mitteltafel eines Altars, der nach der Kirche benannt ist, für die er einst geschaffen wurde. Später kam er im Zuge der Säkularisation in Privathände und nach Heidelberg, wo Goethe über ihn befand: „Alles ist mit gleicher Sorgfalt behandelt und keine Stelle dieser Tafeln, die nicht durchs Vergrößrungsglas gewönne“.
Damals glaubte man noch, das Triptychon stamme von Jan van Eyck, mittlerweile weiß man es besser. Einmal im Leben wenigstens sollte jeder den Altar gesehen haben; heute zählt er zu den Zentralwerken einer großen Sammlung, die ein gewisser L. mithilfe von Johann Georg von Dillis zusammentrug. Gerade bayerische Schwaben müssen wirklich keine Weltreise auf sich nehmen, um dieses absolute Spitzenwerk unters „Vergrößrungsglas“zu nehmen. Wer hat’s gemalt?
Nun nehmen wir für gut zwei Stunden den Flieger Richtung Südwesten, um in das Heimatland des zweiten gesuchten Künstlers zu kommen (Bild unten links). Haben Sie bei dieser Anbetung der Hirten das Verweis-Motiv auf den Opfertod von Jesus gefunden? Das Motiv hat der Maler – ein Zeitgenosse, Förderer und Lernender vom berühmten V. – mehrfach auch solo gemalt. Eines der schönsten Exemplare davon hängt in der Hauptstadt seiner Heimat mit deren einst starkem Hang zu strengster Katholizität und Inquisition. Die Anbetung der Hirten aber befindet sich heute in Grenoble. Der gesuchte Maler kam bei uns schon einmal bei einem Osterrätsel zum Zug, aber noch nie bei einem unserer Weihnachtsrätsel, das bislang noch keinen Künstler wiederholte. Wer war’s?
Wer in die weltberühmte Geburtsund Sterbestadt unseres dritten gesuchten Künstlers fährt (Bild unten rechts) und dort eines seiner Hauptwerke sehen will, der begibt sich zu San Zaccaria. Wenn Sie eintreten, mittlerer Seitenaltar links. Sie können ein paar Münzen für bessere Beleuchtung einwerfen. Der Papa und das Bruderherz unseres gesuchten berühmten Malers, der mithalf, die Ölmalerei in seiner Stadt und jenseits ihrer Grenzen zu verbreiten, waren auch Künstler. Und sein Schwager erst! Ganz große Nummer! Die Madonna hängt ebenfalls in seiner Heimatstadt. Das Jesuskind auf ihrem Schoß aber erinnert an eine berühmte Skulptur Michelangelos im Petersdom. Wer hat das Bild gemalt?
Auch 2017 wird wieder dreimal ein Bildband unter allen Einsendungen mit den drei richtigen Künstlernamen verlost. Und wieder gilt: Schreiben Sie, wenn Sie möchten, wie es Ihnen bei der Suche erging. Einsendeschluss: Sonntag, 7. Januar, 24 Uhr.
● lebensspanne@augsburgerallgemeine.de
● 0821/777-2115
● Augsburger Allgemeine, Feuilleton, 86133 Augsburg