Der verschenkte Feiertag
Lothar Matthäus sei Dank ist der poetische Sinnspruch überliefert: Wäre, wäre, Fahrradkette. Wenn also der Donnerstag, 8. November 2018, ein Feiertag wäre, dann würde man nicht arbeiten müssen und hätte mit der Familie ins Gebirge fahren können oder die Seele baumeln lassen, vielleicht sogar die Fahrradkette.
Sprachliche Feingeister werden an der Häufung des Konjunktivs zwei bemerkt haben, dass dies leider ein unerfüllbarer Wunsch ist. Anfang November letzten Jahres hatte der SPD-Politiker Rinderspacher den Ministerpräsidenten aufgefordert, den 8. November zu einem gesetzlichen Feiertag zu machen. Grund: Hundert Jahre zuvor sei in Bayern die Monarchie abgeschafft worden. Seehofer lehnte schnöde ab. Gut, werden die Königstreuen, die Ökonomen oder feiertagsmüden Bajuwaren sagen: Solch ein weiterer Feiertag im sowieso feiertagsreichen Bayern sei überflüssig.
Dem aber muss entgegengehalten werden: Ein freier Tag erhöht die Motivation der Werktätigen ungemein und ist fürs Bruttosozialprodukt darum unproblematisch. Das haben selbst die Norddeutschen, vulgo Preißn, kapiert. Sie wollen den 31. Oktober, den Reformationstag, zum Feiertag machen. Und wir Bayern schauen am 8. November mit dem Ofenrohr ins Gebirg.