Große Projekte und einige Sorgen
Beim Neujahrsempfang in Klosterlechfeld stehen zwei Jubiläen im Mittelpunkt. Die Renovierung der Wallfahrtskirche wird mehr als eine Million Euro kosten
Zwei Jubiläen standen beim Neujahrsempfang der kirchlichen und politischen Gemeinde Klosterlechfeld im Mittelpunkt. „200 Jahre Gemeinde Klosterlechfeld hat viel mit der Geschichte Bayerns zu tun, das vor 100 Jahren zum Freistaat wurde“, sagte Bürgermeister Rudolf Schneider bei der Begrüßung in der Kirche. Pfarrer Thomas Demel wies noch auf ein anderes Jubiläum hin, denn vor 350 Jahren wurde der Klosterneubau begonnen. „Bis 1668 gab es nur ein kleines Klösterlein neben der in den Jahren 1603/04 erbauten Wallfahrtskirche im Weiler Klosterlechfeld“, sagte der Pfarrer und blickte bereits auf das 300-jährige Bestehen des Kalvarienberges im nächsten Jahr.
Historische Marke wurde geknackt
Aus diesem Weiler wurde eine stattliche Gemeinde, „die im vergangenen Jahr ein kleines, aber entscheidendes Stück größer geworden ist“, sagte der Bürgermeister. Die historische Marke von 3000 Einwohnern wurde geknackt. Die erfreuliche Zunahme von Eheschließungen und Geburten bedinge aber auch einen vermehrten Bedarf an Wohnungen. Und damit einhergeht die Sorge um eine zunehmende Verbauung und stärkere Verkehrsbelastung. „Hier muss ein intensives Nachdenken über sinnvolle Siedlungsformen und Verkehrsstrukturen einsetzen“, sagte Schneider und verwies auf die gemeinsamen Planungen der Lechfeldgemeinden. Klosterlechfeld stellte die Weichen für den Neubau eines Kindergartens, dem sozialen Wohnungsbau am Bahnhof, eines neuen Bürgersaals am Sportplatz und eines Baugebiets an der OttoWanner-Straße. Diese Projekte sollen in den nächsten Jahren verwirklicht werden.
Für das Jubiläumsjahr 2018 wurde ein vielfältiges Festprogramm mit den Kirchengemeinden und allen Vereinen und Organisationen erarbeitet. Pfarrer Demel wies auf die abgeschlossene Renovierung des Kalvarienbergs hin, der am Erntedanksonntag wieder geöffnet wurde. In diesem Jahr fallen Brandschutzmaßnahmen in Höhe von etwa 150000 Euro im Kloster an. Für die Renovierung der Wallfahrtskirche seien Kosten von etwa 1,1 Millionen veranschlagt, aber es gebe noch keine Zuschüsse von der Diözese. Wegen einer kostenintensiven abermaligen Deckenprüfung muss die Innensanierung aufgeschoben werden.
Diese Sorgen des Pfarrers vertrieb Wolfgang Scherer mit einem virtuosen Csardas auf seiner Geige mit Klavierbegleitung von Markus Göppel und dem Kammerensemble des Lech-Wertach-Orchesters. Johannes Göppel setzte mit dem Xylofon-Solo „Zirkus Renz“noch einen musikalischen Leckerbissen drauf.
Goldene Funktionärsmedaille für drei Frauen
Magdalena Klein, Sybille Stengelin und Helene Müller wurden mit der goldenen Funktionärsmedaille der Gemeinde ausgezeichnet. Seit 2008 setzen sie sich für junge Lechfelder mit Behinderung ein. Sie organisieren Zoo- und Zirkusbesuche, therapeutisches Reiten, Feuerwehrbesichtigungen und vieles mehr. Die anfallenden Kosten erwirtschaften sie selbst durch Flohmärkte und Spenden. Franziska Hund, Willi Walch, Heike Rieke, Peter Schweiger und Claudia Laerm waren maßgeblich an der Erstellung der 64-seitigen Festschrift, der Sonderbriefmarken, Postkarten und des Logos für das 200-jährige Gemeindebestehen beteiligt. Franziska Hund wurde die silberne Funktionärsmedaille vom Bürgermeister verliehen.
Pfarrer Demel bedankte sich beim Ehepaar Brigitte und Peter Schweiger für das vielfältige Engagement in der Pfarrgemeinde mit einem Gutschein für einen Aufenthalt in den bayerischen Bergen.