„Ich mag den Adrenalinkick“
Benedikt Hochmuth ist ein Sitzungspräsident bei der Kinder-Kol-La in Gersthofen. Hier verrät dir der 14-Jährige, was er da genau macht und worauf er sich freut
Gerade ist eine besondere Zeit im Jahr, auf die sich viele Kinder freuen: Fasching. Für die meisten bedeutet das einfach, sich verkleiden, tanzen und Spaß haben. Für Benedikt Hochmuth aus Gersthofen bedeutet das aber auch Arbeit. Der 14-Jährige hat nämlich im Fasching eine besondere Aufgabe. Hier erzählt er dir mehr davon.
Hallo Benedikt, na, bist du schon etwas aufgeregt? Am Sonntag ist ja schon die erste der beiden KinderKol-La-Sitzungen.
Benedikt Hochmuth: Ein bisschen. Etwas Aufregung gehört dazu, dann kann ich mich besser konzentrieren.
Wie viele Gäste werden denn in der Stadthalle zu der Kinderfaschingssitzung erwartet? Benedikt: So ungefähr 500 bis 600 Leute, pro Sitzung. Kommt drauf an, ob die Veranstaltung ausverkauft ist.
Wow, da hast du kein Lampenfieber, vor so vielen Menschen auf der Bühne zu stehen?
Benedikt: Nur ein bisschen. Ich mache ja schon seit zehn Jahren bei der Kinder-Kol-La mit und bin quasi schon ein alter Hase.
Sitzungspräsident bist du nun zum zweiten Mal. Was machst du denn da genau?
Benedikt: Ich führe die Gäste durch das Programm und bin dafür zuständig, die Nummern anzusagen, die Teilnehmer vorzustellen und auch zu verabschieden.
Wie viele Programmpunkte habt ihr?
Benedikt: 18 Stück. Die Sitzung dauert ungefähr drei Stunden. Es treten Kinder aus verschiedenen Vereinen, Gruppen und der Faschingsgesellschaft Lechana auf.
Bei der Kinder-Kol-La stehen ja ausschließlich Kinder auf der Bühne. Denkst du dir die Texte für deine Moderation selber aus? Benedikt: Das mache ich zusammen mit meinem Coach Oliver Reiser. Seit drei Wochen üben wir dafür. Den letzten Schliff wird es fünf Minuten vor Sitzungsbeginn geben.
Wie merkst du dir den ganzen Text für drei Stunden?
Benedikt: Ich habe dann während der Kinder-Kol-La Moderationskarten in der Hand, auf denen mein Text steht und die rund 250 Namen der Teilnehmer.
Die kann ich mir nicht alle merken. Außerdem habe ich mir unter manche Namen auch die Aussprache in Lautschrift geschrieben. Ich finde, jeder Teilnehmer hat ein Recht darauf, mit richtig ausgesprochenem Namen aufgerufen zu werden.
Was magst du am Fasching? Benedikt: Dass man da aus seiner normalen Rolle ausbrechen und mal jemand anderer sein kann. Superman zum Beispiel. Und man kann auch mal ein bisschen die Sau rauslassen und auf Politiker schimpfen, ohne dass es einer einem übel nimmt. Und den Adrenalinkick bei meinem Faschingsjob, vor so vielen Leuten aufzutreten, den mag ich auch.
Wie bist du denn an den Job gekommen?
Benedikt: Meine Vorgängerin hat mit 18 Jahren aufgehört, weil sie ja nun kein Kind mehr war, und da hat die Kol-La vergangenes Jahr einen neuen Sitzungspräsidenten gesucht. Ich bewarb mich beim Organisationsteam und bekam den Job.
Wie lange möchtest du den machen?
Benedikt: Faschingsrechtlich darf ich das bis 18. Und bis dahin möchte ich es auch machen.
Welche Hobbys hast du sonst noch so?
Benedikt: Ich spiele Klavier und Posaune in einigen Orchestern und gehe auf den musischen Zweig des Gymnasiums bei St. Stephan.
Wow, dann hast du ja viel um die Ohren. Worauf freust du dich besonders bei der diesjährigen Kinder-Kol-La?
Benedikt: Ich freue mich besonders auf die Abwechslung, auf viele unterschiedliche Nummern. Mal was zum Mitsingen, zum Mittanzen, was zum Lachen. Wir haben ein sehr abwechslungsreiches Programm dieses Jahr.
Kennst du denn schon alle Nummern?
Benedikt: Ich weiß, worum es darin gehen wird, aber sehen werde ich sie erst bei der Generalprobe am Samstag.
Und als was gehst du an Fasching, wenn du nicht als Sitzungspräsident unterwegs bist?
Benedikt: Ich spiele ja auch in einem Orchester in Gersthofen und da treten wir als Elefantenparade aus dem Dschungelbuch bei der großen Kol-La auf. Das Kostüm trage ich dann auch so.
Gibt es eigentlich noch andere Faschingsverrückte in deiner Familie?
Benedikt: Bei uns ist die ganze Familie Kol-La-verrückt. Zwei Wochenenden ist sozusagen Ausnahmezustand zu Hause.
Dein Coach sagt, du bist richtig gut auf der Bühne. Kannst du dir vorstellen, auch mal beruflich auf der Bühne zu stehen? Als Schauspieler oder Musiker zum Beispiel? Benedikt: Nein, das ist ein schönes Hobby und das soll es auch bleiben. Ich habe allerdings vor, Musiklehrer an einem musischen Gymnasium zu werden.