Spannend bis zum letzten Augenblick
Das Lokalderby Bobingen gegen Schwabmünchen ist der Saisonhöhepunkt. Wie ging er aus?
Vor rund 350 Zuschauern gewannen die Handballer des TSV Schwabmünchner ganz knapp das BezirksoberligaDerby beim TSV Bobingen mit 27:26. „Ein Spiel auf Augenhöhe mit einer super Kulisse in der Realschulsporthalle“, so das Fazit einiger Fans beider Mannschaften.
Zu Beginn starteten die Bobinger ziemlich nervös in die Partie. So konnte Schwabmünchen mit schnellem Spiel 2:0 in Führung gehen. Danach ging es Schlag auf Schlag. Die Singoldstädter bauten immer geduldig ihre Angriffe auf und versuchten dadurch, die offensive Abwehr der Gäste zu knacken. Im Gegensatz dazu probierten die Menkinger, mit hohem Tempo Tore gegen die robuste Abwehr des Heimteams zu erzielen.
Nach 20 Minuten konnte Mathias Gerstenberg eine 10:8-Führung für die Bobinger herausspielen. Danach folgte ein gnadenloser 5:0-Lauf der Gäste. Immer wieder nutzten sie die kleinen Fehler der Bobinger in dieser Phase und zogen mit 13:10 weg. Bobingen konnte auch nach einer Auszeit nicht mehr viel dagegenwirken. Doch das letzte Tor der ersten Halbzeit war auch eindeutig das spektakulärste dieses Tages, es erzielten die Singoldstädter. Mit absoluter Willenskraft verwandelte Gerstenberg einen direkten Freiwurf im Tor von Torhüter Tobias Hübenthal.
Jetzt hieß es erst einmal durch- schnaufen und resümieren: Eine handballerisch nicht überragende Halbzeit, aber die Einstellung beider Mannschaften passte und die Rahmenbedingungen in der Realschulsporthalle waren perfekt für eine gute zweite Derbyhalbzeit.
Beide Mannschaften starteten top motiviert und neu eingestellt in die entscheidende Spielphase. Schwabmünchen konnte zunächst den Vorsprung verwalten. Bobingen schaffte es nicht, näher ranzukommen und vergab gegen den guten Torhüter Hübenthal auch zu viele Chancen. Dass an diesem Tag Kleinigkeiten entscheidend waren, zeigte die darauffolgende Spielphase.
Bobingens Torhüter Tobias Lenz hielt bärenstark zwei Siebenmeter der Gäste, und das Heimteam und Nico Muliyanto konnten für die Hausherren ausgleichen. Daraufhin konnte Lenz erneut einen „Siebner“entschärfen. Danach nahm die hitzige Partie weiter Fahrt auf. Insgesamt 14 Zeitstrafen gab es an diesem Tag durch die guten Schiedsrichter aus dem Allgäu zu vergeben. In der Schlussphase war das Spielfeld nicht immer voll besetzt.
Doch Schwabmünchen konnte mehr aus den Überzahlsituationen machen und schaffte sogar, Tore in doppelter Unterzahl zu erzielen. Eine Minute vor dem Ende erzielte Schwabmünchen einen Siebenmeter durch den an diesem Tag überragenden Leo Reichenberger zum 27:26. Bobingens Trainer Stadlmair nahm noch eine Auszeit. Er setzte alles auf eine Karte, doch ein Tor wollte nicht mehr gelingen.
Schwabmünchen feierte danach verdient mit den vielen mitgereisten Fans den Derbysieg. „An diesem Tag hätte alles passieren können. Doch wir haben die Schlussphase besser herausgespielt und konnten dadurch knapp, aber verdient gewinnen“, so Trainer Marcus Wuttke nach dem Spiel. Bobingens Außenshooter Pillmayr, der trotz ausgekugeltem Finger acht Tore warf, resümierte: „Wenn wir die Schlussphase besser herausgespielt hätten, wäre auf der Anzeigetafel ein anderes Ergebnis gestanden. Aber so ist das in einem Derby. Da ist alles möglich.“
Damit gewann Schwabmünchen das erste Derby in diesem Jahr. Ob es das letzte Derby 2018 war, wird sich in den kommenden Wochen entscheiden. Den Schwabmünchnern könnte noch der Aufstieg in die Landesliga gelingen. Dazu stehen in den nächsten zwei Wochen zwei Topspiele an.
Für Bobingen geht es nächste Woche zum VSC Donauwörth. Hier gilt es wieder zu punkten, um das neue Saisonziel, den derzeitigen fünften Platz, zu realisieren.
Bärenstarker Tobias Lenz
Fischer, Lenz (Tor); Gers tenberg Ma. (8/2), Pillmayr (8), Schmidt (3), Pfeffer (2), Muliyanto (2), Hermann (1), Riedlinger (1), Stadlmair J. (1/1), Gerstenberg Mi., Obele, Steininger, Huber
Hübenthal, Wen ninger (Tor); Reichenberger (7/1); Scholz L. (6), Bürgle (4), Scholz K. (3), Lindner (3), Schüller (2/1), Gleich (1), Strehle(1), Mer bold, Reinsch, Wiedmer, Bartl