Neues lernen mit ein bisschen Nervenkitzel
In Königsbrunn gibt es jedes Jahr eine Riesenauswahl. Eine Sorge haben manche Organisatoren aber
Aktive aus den unterschiedlichsten Bereichen der Stadtgesellschaft trafen sich jetzt im Hotel Krone: Natur- und Tierschützer, Sportler, Künstler, Museumsaktivisten, Wasserwachtler und viele mehr. Eingeladen hatte das Kulturbüro und Thema war das Ferienprogramm 2018.
Königsbrunn werde von anderen Gemeinden für sein umfangreiches Ferienprogramm beneidet, sagte Zweite Bürgermeisterin Barbara Jaser: „Aber das liegt nur an Ihnen“, wand sie sich direkt an die Teilnehmer und dankte für das große Engagement der Vereine und Gruppen. 203 Kurse wurden im vergangenen Jahr angeboten, zeigte Kulturbüromitarbeiterin Jessica Nowak in einem Rückblick, 1522 Plätze konnten zugeteilt werden und 176 Kinder standen noch auf den Wartelisten. Bei Kursen mit großen Wartelisten wurde geprüft, ob Zusatztermine möglich waren, sagte Nowak.
Auch für dieses Jahr soll das Ferienprogramm-Angebot der Brunnenstadt wieder das größte im Landkreis werden, verspricht Kulturbüroleiterin Ursula Off-Melcher. Bis Montag, 26. März, können die Veranstalter ihre Ferienkurse melden, das Programmheft geht dann Anfang Mai in Druck und am Mittwoch, 20. Juni, kann es vorgestellt und an die Kindergärten und Schulen verteilt werden.
Aber nicht nur die Kinder profitieren von dem Ferienprogramm, auch die Veranstalter sehen in dem Angebot große Chancen. Bildung und Aufklärung gehören zu den Aufgaben des Tierschutzvereins, erklärte Geschäftsführerin Sabina Gaßner: „Je früher wir das Thema spielerisch den Kindern nahe bringen, desto besser.“So gibt es Kurse zur Kaninchenhaltung, damit die Teilnehmer vor der Anschaffung feststellen, ob dieses Haustier fürs eigene Kinderzimmer geeignet ist. „Bei uns lernen die Kinder am fühlenden Wesen.“Ähnlich argumentiert Günther Groß vom Naturmuseum. „Wir haben Naturpädagogen, deshalb können wir solche Kurse anbieten.“Groß weiß aber auch, dass zum Wissensdrang auch ein Quäntchen Abenteuerlust dazu kommen muss, um die jungen Teilnehmer zu begeistern: Die Taschenlampenführungen bei Nacht sind immer schnell ausgebucht, bei den Tagesführungen mit Bastelstunde hingegen bleiben oft noch Plätze frei. Tischtennis-Jugendtrainer Christoph Glas vom Polizeisportverein organisiert die jährlichen Ferienkurse auch mit dem Blick auf die Nachwuchsgewinnung und das Konzept gehe auf, wie er bestätigte. Manche Kinder kommen jedes Jahr wieder und einige entdecken den Sport auch für sich. Bestes Beispiel ist Katherina Fürst, ebenfalls vom PSV: Durch das Ferienprogramm ist sie seinerzeit zum Tischtennissport gekommen, nun organisiert sie die Ferienkurse für die heutige Jugend.
Doch bei allen positiven Aspekten des umfangreichen Programmes haben die Veranstalter auch eine Sorge, die sie umtreibt. Bei der Anmeldung können die Eltern angeben, ob ihre Kinder fotografiert werden dürfen. Bei großen Gruppen sei es aber nicht einfach, die Kinder aus dem Bild zu halten, die nicht fotografiert werden dürfen, so der Einwurf aus dem Veranstalterkreis. Und Sieglinde Matysik vom Künstlerkreis berichtete: „Die Kinder, die nicht aufs Bild dürfen, waren immer sehr traurig.“Dennoch sei die Abfrage nach dem Fotografieren notwendig und der Elternwille unbedingt zu respektieren, erläuterte Brigitte Holz, Sozialreferentin der Stadt. Die Fotografen müssen anhand der Teilnehmerliste alle Kinder, für die keine Fotografier-Erlaubnis vorliege, aufrufen und bitten an die Seite zu gehen, bevor sie die Bilder machen – auch wenn das unter Umständen die tolle Stimmung an dem Ferientag etwas trübt.