Wer den Schaden hat…
Bayerns Umweltministerin Ulrike Scharf ist noch einmal davongekommen. Obwohl sie nicht dafür gesorgt hat, dass im bayerischen Luftreinhalteplan Fahrverbote für Dieselfahrzeuge aufgenommen wurden, muss sie nicht ins Gefängnis. Die Deutsche Umwelthilfe – eine Organisation, die bei der deutschen Autoindustrie ungefähr so beliebt ist wie die Hamas in Israel – hat sich mit dieser Forderung vor Gericht nicht durchgesetzt. Scharf muss nicht in Zwangshaft. Das wäre ja auch noch schöner: eine Politikerin einzusperren, nur weil sie etwas nicht tut?
Die Spötter im Landtag hatten gegenüber der Ministerin nicht mit schelmischen Ratschlägen gespart. So schlimm sei das nicht in der JVA in Aichach. Hinter den denkmalgeschützten Mauern lasse sich ganz ordentlich leben. Und sie stünde da ja auch in guter Tradition einstmals berühmter Frauen: Ingrid van Bergen, Vera Brühne, Brigitte Mohnhaupt.
Scharf steckte derlei Spott trocken weg. Sie kommt aus derselben Gegend wie die Kabarettistin Monika Gruber, ist also an rustikalen Humor durchaus gewöhnt. Richtig lustig wurde es im Landtag erst, als ein besonderer Schlaumeier die Frage stellte, was denn wohl wäre, wenn sich die Deutsche Umwelthilfe mit ihrer Forderung nach Dieselfahrverboten durchsetzen würde. Dann könnten doch auch die Transportfahrzeuge für Gefangene in München nicht mehr fahren und die Gefahr für Scharf wäre schon aus rein praktischen Gründen gebannt? „Alles Unsinn“, merkte darauf eine Spaßbremse aus dem Innenministerium an. Die Polizei habe sogar Elektroautos.