Deutliche Worte zum Thema Armut
Ex-Parlamentarier Klaus Barthel spricht in Bobingen
Bobingen Zum Politischen Aschermittwoch kamen zahlreiche Gäste aus dem Landkreis und der Stadt Augsburg in die voll besetzte Mittlere Mühle nach Bobingen. Die Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen (AfA) der SPD Augsburg-Land hatte dazu eingeladen. Unter dem Motto „Arbeit gestalten, statt Gesellschaft spalten“sprach Klaus Barthel, Bundesvorsitzender der AfA und Mitglied des Deutschen Bundestages von 1994 bis 2017.
In seiner Rede hob er schwerpunktmäßig die erzielten Ergebnisse für Arbeitnehmer in den Koalitionsverhandlungen hervor. So zum Beispiel die Wiedereinführung der gleichen Beiträge zur Krankenversicherung für Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Er betonte aber auch, dass die SPD vor einigen Jahren die Besserstellung der Arbeitgeber mit zu verantworten hatte.
Soziale Gerechtigkeit und die ungebremst zunehmende Ungleichheit zwischen der Mehrheit der arbeitenden Menschen und den Besitzenden war ein weiteres Thema. So hätten die unteren 40 Prozent der Einkommensbeziehenden an Realeinkommen eingebüßt, die schmale Mitte konnte sich gerade halten und die Spitzeneinkommen seien explodiert: „Trotz Mindestlohn frisst sich die Armut in die Arbeitseinkommen und zynisch könnte man sagen, dass Millionen von Arbeitnehmern heute für ihre Armut hart arbeiten dürfen“, sagte Barthel. Eine rege Diskussion über den Koalitionsvertrag, seine Inhalte und die Frage „GroKo Ja oder Nein“schloss den Abend in Bobingen ab.