Noch einmal abfahren
Den Winter wegrodeln
Jetzt noch einmal in den Schnee? Aber klar, jetzt ist eigentlich die schönste Zeit. Also warum nicht noch einmal abfahren? Schließlich gibt es in den Bergen noch jede Menge Schnee, der Frühling lässt sich mit dem Winter kombinieren.
In Bad Kohlgrub am Hörnle geht das ganz entspannt. Als Moorheilbad hat der Kurort eine über 140-jährige Tradition. Mit einem besonderen Doppelsessellift geht es auf den Berg hinauf. Die Sitze sind so konstruiert, dass man beim Aussteigen einfach stehen bleibt. Die Helfer der Bahn klappen dann die Sitze zur Seite.
Dass es hier etwas gemütlicher zu geht, merkt man schon an der Display-Anzeige, wenn man noch unten die Liftkarte in den Schlitz am Drehkreuz schiebt: „Willkommen! Treten Sie ein“. Kinder werden in den Lift gehoben, Schlitten eingehängt, Zeit für einen Scherz ist auch noch. Es kann losgehen. Aber nicht zu schnell. In gemächlichem Tempo schleicht der Doppelsessel auf 1390 Meter Höhe – das ist bei Sonnenschein ein Genuss, bei Frost eine Prüfung. Wanderer und Skitourengeher können den Gipfel in knapp zwei Stunden erreichen, Skifahrer, Rodler und Snowboarder schaffen das in etwa 20 Minuten. Oben auf der Hörnlehütte treffen sich dann alle, um Kässpatzen aus der Pfanne und Kaiserschmarrn zu essen. Wer will, geht noch ein paar Höhenmeter weiter auf den Gipfel des Vorderen Hörnles, der auf 1409 Metern liegt.
Dann geht es die 4,5 Kilometer lange Rodelabfahrt ins Tal. Die ersten Kehren haben es in sich und sind oft eisig. Kinder sollten schon Rodelerfahrung haben, um den sie allein und gefahrlos fahren zu können. Doch nach den ersten spannenden Kurven geht es gemächlich ins Tal, erst durch den Wald, dann wird der Blick freier.
Da das Hörnle am Eingang der Ammergauer Alpen liegt, reicht die Sicht oft weit ins Voralpenland. Wanderer nehmen übrigens am besten den Sommerwanderweg, auf der Forststraße kommen ihnen die Rodler entgegen.