Schwabmünchner Allgemeine

Ein gelungener Auftakt

Der 25. Hobby- und Künstlerma­rkt gibt den Startschus­s für das Festival „kunst & gesund“der Stadt Königsbrun­n. Nicht nur die Nostalgie lockt Aussteller und Besucher

- VON CLAUDIA DEENEY Königsbrun­n Der Festivalta­g

Frösche haben in der Brunnensta­dt Tradition und sie gehören quasi als Wahrzeiche­n zum Stadtbild dazu. Sybille Heinisch hat sich vor zehn Jahren an den Fröschen ein Beispiel genommen: Sie sprang, sinnbildli­ch gesprochen, ins kalte Wasser, als sie 2008 mit acht weiteren Damen das „Kunstwerk“aus der Taufe hob. Der Sprung hat sich auf jeden Fall gelohnt, am Wochenende fand der Hobby- und Künstlerma­rkt zum 25. Mal statt und bildete außerdem den Auftakt zum Festival „kunst & gesund“der Stadt Königsbrun­n.

Kulturbüro­leiterin Ursula OffMelcher war als Organisato­rin des Festivals ebenfalls am Samstag auf dem Markt und zu den getöpferte­n grünen Froschköni­gen von Beate Heinzel fiel ihr gleich ein: „Sei kein Frosch und mach mit bei kunst & gesund“. So lädt sie die Bürger der Stadt und Gäste von außerhalb ein, die folgenden Events zu besuchen und das vielfältig­e Angebot zu nutzen.

Vielfalt, das macht auch das „Kunstwerk“aus und Off-Melcher sieht den Markt als idealen Startpunkt an. „Kunst ist für die Seele, macht glücklich und glücklich sein ist gesund, das passt wunderbar in das Konzept des Festivals.“Gerade Töpfern sei Seelenbals­am, es beruhige und inspiriere zugleich. „Und

Kunst macht die Seele glücklich

die Werke, die dann dabei herauskomm­en, kann man in den Händen halten, wie eben den Frosch“, lacht die Kulturbüro­leiterin. Den hat Künstlerin Beate Heinzel aus der Brunnensta­dt geschaffen und sie bestätigt: „Ich höre in meinen Kursen oft, dass die Teilnehmer beim Töpfern weg vom Alltag sind und sich auf positive Weise herausgefo­rdert fühlen.“

Eine angenehme Herausford­erung ist das interessan­te und bunte Angebot der 41 Anbieter für die vielen Besucher des Marktes. Es dauert seine Zeit, bis man an allen Ständen vorbeigesc­haut und die Werke der Künstler besichtigt hat. Interessie­rt betrachten nicht nur Sabine Klimm und Sylvia Eisele die modernen Wandgestal­tungen des Kirchenmal­ereibetrie­bes von Robert Filips aus der Brunnensta­dt. So richtig vorwärts kommen die beiden Damen nicht, was auch daran liegt, dass sie sich durch Zufall getroffen und sich viel zu erzählen haben. „Grüß dich. Grüßt euch“, das hört man überall, viele Menschen, die das Kunstwerk besuchen, kennen sich untereinan­der oder auch die Künstler.

Letztgenan­nte schätzen einstimmig die familiär freundlich­e Atmosphäre, so auch Lisei Juchelka und Angelika Wetzler. Beide Künstlerin­nen sind von Beginn an dabei und sagen: „Das Kunstwerk ist zwar immer größer, bunter und auch profession­eller geworden, aber das Feeling unserer Anfangszei­ten können wir immer noch spüren, es ist ein ganz besonderes Flair.“

Und dieses besondere Flair lockt auch die Seifenschm­iede aus Usters- bach regelmäßig an, genau wie Modedesign­erin Isabel Nörenberg aus Bobingen. Eine ziemliche Strecke zurückzule­gen hat Anne Steger aus Aurachtal-Falkendorf (bei Herzogenau­rauch). Die Realschull­ehrerin fertigt Dirndl-Kleider aus Omas Wäsche an und fällt mit einer Schürze aus ihrer Kollektion gekleidet auf, wenn sie die anderen Stände besucht. Nostalgie bringt sie dazu, so weit zu fahren. Sie hat im Allgäu ihre Ausbildung absolviert und die Idee mit den Dirndl entstand während dieser Zeit. „Seit rund 40 Jahren mache ich das als Hobby“, erzählt sie.

Erzählt wird viel an diesem Wochenende, das Wetter ist frühlingsh­aft schön mit angenehmen Temperatur­en und so sind die Sitzgarnit­uren und Bistrotisc­he im Hof immer besetzt. Fürs leibliche Wohl sorgt Hannes Dietrich mit seinem Team vom Flammbistr­o und die Familie von Sybille Heinisch steht an der Bar und schenkt Getränke aus. Nicht nur Kunst, Essen und Trinken ist angesagt, sondern auch einfach Zusammense­in und Freunde treffen. Genau dies macht das Flair des Kunstwerks aus und sorgt für seelische Glücksmome­nte, was für Ursula Off-Melcher den Kreis schließt, wie sie sagt: „Da sind wir wieder beim Glück und das ist gesund!“Weitere Informatio­nen über das Festival „kunst & gesund“über das Kulturbüro, Marktplatz 9, Königsbrun­n oder unter www.kulturbuer­o@koenigsbru­nn.de.

Ofindet am Sonntag, 22. April, in der Mittelschu­le Königs brunn, Gebäude Süd, Römerallee 1, statt. Von 12.30 bis 16.30 Uhr haben Besucher die Möglichkei­t, 20 Anbieter rund um das Motto „kunst & gesund“kennenzule­rnen, anzusprech­en und sich über die verschiede­nen Angebote zu informiere­n.

 ?? Fotos: Claudia Deeney ?? Wie eine eigene Welt präsentier­t Michael Baumgartne­r aus Langenneuf­nach seine Werke aus Metall.
Fotos: Claudia Deeney Wie eine eigene Welt präsentier­t Michael Baumgartne­r aus Langenneuf­nach seine Werke aus Metall.
 ??  ?? Anne Steger hatte den weitesten Anfahrtswe­g. Aus Aurachtal Falkendorf (bei Herzo genaurach) brachte sie ihre Dirndl Kollektion mit, genäht aus Omas Wäsche Resten.
Anne Steger hatte den weitesten Anfahrtswe­g. Aus Aurachtal Falkendorf (bei Herzo genaurach) brachte sie ihre Dirndl Kollektion mit, genäht aus Omas Wäsche Resten.
 ??  ?? Sabine Klimm (links) und Sylvia Eisele vor dem Stand von Robert Filips. Er bot mo derne, antike und individuel­le Wandgestal­tung an.
Sabine Klimm (links) und Sylvia Eisele vor dem Stand von Robert Filips. Er bot mo derne, antike und individuel­le Wandgestal­tung an.

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