Ärger um Eintrittskarten für den Goldenen Saal
Sehenswürdigkeit Ein Verkauf im Rathaus ist derzeit nicht möglich. Besucher müssen einen Umweg von 200 Metern machen, ignorieren aber immer wieder die Hinweisschilder. Warum gibt es keine Kasse vor Ort?
Das historische Rathaus zählt zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten in Augsburg. Es ist insbesondere der Goldene Saal, der Besucher von nah und fern fasziniert. Dies tut er seit vielen Jahren. Jetzt gibt es allerdings so manchen Ärger. Er beginnt am Eingang zum Goldenen Saal im zweiten Obergeschoss des Rathauses. Nicht wenige Touristen würden hier gerne die Eintrittskarte kaufen. Dies geht aber nicht. Es gibt keine Verkaufsstelle in diesem Stockwerk. Auch ein Verkauf von Karten im Rathaus selbst ist derzeit nicht möglich. Dies hängt mit dem Aus des Rathausshops zusammen, der zuvor im Eingangsbereich angesiedelt war. Dort, wo es früher Souvenirs und Eintrittskarten gegeben hat, herrscht Leere. Im Eingangsbereich des Rathauses steht eine große Tafel, die über die neuen Regelungen beim Verkauf von Eintrittskarten für den Goldenen Saal informiert. Der Besucher wird zur Tourist-Information am Rathausplatz gelotst. Sie ist 100 Meter vom Rathaus entfernt, macht folglich 200 Meter Umweg. Diese Verkaufsstelle liegt im städtischen Verwaltungsgebäude. Auch direkt vor dem Rathaus gibt es eine Informationstafel mit dem Hinweis auf die Tourist-Information.
Viele Besucher, das wird vom Personal am Eingang des Goldenen Saals bestätigt, nehmen die Hinweise jedoch nicht wahr. Womöglich weil sie weder Deutsch noch Englisch verstehen. In diesen Sprachen erfolgt die Information der Rathausbesucher. Wer oben am Goldenen Saal ohne Karte gelandet ist, muss folglich umkehren. Er muss zur Tourist-Information. Mancher könnte in diesem Fall aber auf die Rückkehr ins Rathaus verzichten, heißt es. Richard Goerlich, Sprecher der Stadt, bestätigt gegenüber unserer Zeitung, dass die jetzige Lösung nicht überzeugt: „Diese Situation ist alles andere als optimal. Wir haben Verständnis für die Beschwerden. Hinter den Kulissen wird bereits an einer zeitnahen besseren Lösung gearbeitet.“
Was Beobachter so sehen und aussprechen, ist für Goerlich nachvollziehbar: „Eine Kasse direkt im Eingangsbereich des Goldenen Saals wäre ohne Frage die beste Lösung.“Dies scheitere aber an bürokratischen Auflagen. Eine Kasse im Eingangsbereich sei aus Gründen der Kassensicherheit und der rechtlichen Vorgaben zu Bargeld-Kassen leider nicht möglich. Goerlich sagt dazu weiter: „Alternativen wurden intensiv geprüft, Wir sind uns der schwierigen Situation bewusst und werden so schnell wie möglich eine bessere Lösung anbieten.“Die Stadt Augsburg muss sich laut Goerlich jedoch an die rechtlichen Vorgaben halten – und diese erlauben einen Verkauf mit Bargeld nicht. Es werde jedoch an einer zeitnahen technischen Lösung, zum Beispiel einem Kassenautomaten, gearbeitet, „um die unbefriedigende Situation so schnell wie möglich zu klären“.
Geht es nach der Stadt, soll es künftig unabhängig davon wieder einen Rathausshop geben. Goerlich informiert, dass dies in jedem Fall beabsichtigt sei. Eine definitive Entscheidung sei noch nicht gefallen: „Der Zeitplan hängt hier eng mit Baumaßnahmen im und um das Rathaus zusammen, die untereinander noch koordiniert und abgestimmt werden müssen.“