Über drei Jahrzehnte ein echter Macher
Schwabenteller Der Kreisverband der Gartenbauvereine ehrt Rupert Seiler für sein Engagement
Königsbrunn Eine besondere Ehre hat der Kreisverband für Gartenbau und Landschaftspflege AugsburgLand einem langjährigen Macher zuteilwerden lassen. Rupert Seiler aus Thierhaupten erhielt bei der Jahreshauptversammlung in Königsbrunn vor rund 200 Vorsitzenden und Delegierten der 75 Ortsvereine aus dem Landkreis und acht aus der Stadt Augsburg den Schwabenteller des Bezirksverbandes.
In seiner Dankesrede betonte Seiler ausdrücklich, dass er sich aus rein gesundheitlichen Gründen zurückziehe und sagte: „Schön, dass ich heute noch mal dabei sein kann.“Für die Zukunft würde er sich wünschen, dass nicht immer unterschieden wird zwischen den Stadt- und Landvereinen. Seiler war seit 1978 im Ortsverein in Thierhaupten aktiv und seit 1993 im Kreisverband.
Unter anderem initiierte er das Klosterhoffest, plante und leitete die Schwäbische Grüne Woche 1999 gemeinsam mit dem damaligen Geschäftsführer Martin Gastl und legte im Jahr 2000 den Lehrgarten in Zusammenarbeit mit Kreisfachberater Andreas Burg an. Über die Jahre engagierte er sich in vielen Positionen (siehe „Die Geehrten“) und erhielt schon das Ehrenzeichen des damaligen bayerischen Ministerpräsidenten Stoiber für besondere Verdienste im Ehrenamt. Schwerpunkte in der Verbandsarbeit waren Aufbau und Förderung der Jugendarbeit.
Die Königsbrunner Gastgeber nutzten die Gelegenheit, den Gästen ihre Stadt und den Verein vorzustellen. Neben den Themen Straßenbahn und Königstherme vermeldete Bürgermeister Franz Feigl auch, dass er auf seinem Grundstück bereits der ersten Nacktschnecke den Garaus gemacht hat, was die Gartenfreunde hörbar amüsierte.
Stefan Zimmermann, als Vertreter des gastgebenden Vereins, führte aus, dass der Königsbrunner Verein bereits 1899 gegründet wurde, erwähnte diverse Aktivitäten, wie die Zusammenarbeit mit Gut Morhard, und gab als Ziele für die Zukunft eine engere Zusammenarbeit mit dem Naturmuseum und dem Imkerverein vor.
Auf großes Interesse stieß der Vortrag von Sunyela Roider, die als Initiatorin der Permakultur die Aktivitäten der Bürgerbewegung in der Brunnenstadt vorstellte. Gehört hatte das schon der ein oder andere, aber so anschaulich vorgetragen, lädt das Projekt zur Nachahmung ein, wie der Kreisvorsitzende der Gartler, Stadtbergens Bürgermeister Paul Metz, anschließend bemerkte: „Das könnte ich mir auch für uns in Stadtbergen vorstellen.“
Als Vorsitzender richtete er einen Appell an die Politik, wieder einen zweiten Kreisfachberater für den Landkreis zu schaffen. Dieser ist Schnittstelle zwischen Behörden, Kommunen, Planern und Fachfirmen, Verbänden und Bürgern in allen Fragen der Gartenkultur und Landespflege. Zurzeit hat diese Aufgaben Josef Berchtold als Geschäftsführer mitübernommen. Er ist im Landratsamt Augsburg im Bereich der Lebensmittelüberwachung tätig und wird in absehbarer Zeit in den Ruhestand gehen. Wenn es so weit ist, sollte wieder ein zweiter Kreisfachberater im Landratsamt tätig sein. Für den Posten würde sich laut Metz Stefan Zimmermann empfehlen, da sich dieser sowohl im Ortsverein als auch im Kreisverband bereits als DiplomIngenieur Gartenbau (FH) einbringt.
Weitere Themen des Vorsitzenden waren ein Überblick über Veranstaltungen sowie die Jugendarbeit. „Bei letztgenanntem Punkt gibt es Nachholbedarf, die Vereine zu motivieren“, stellte er fest. Schatzmeisterin Sandra Wonka wurde nach ihrem Kassenbericht für ihre Arbeit gelobt. Der Kreisverband hat einen Überschuss von knapp 3900 Euro erwirtschaftet, was Metz veranlasste, die Vereine aufzurufen: „Rufen Sie die Ihnen zustehenden Gelder ab.“Verena und Günter Peschke rundeten den Abend mit 3-D-Filmvorführungen über die wunderbare Welt der Blüten, Blätter, Bienen und Käfer ab.