Ein Signal über die Region hinaus
Demnächst also Staatstheater. Prima. Prima auch deswegen, weil es ja zusätzlich – über alle Regionalpolitik und allen Regionalpatriotismus hinaus – ein Zeichen setzt.
Stehen doch gerade die kommunalen Theater seit geraumer Zeit unter verschärfter Beobachtung, unter verschärftem Rechtfertigungsdruck. Im Westen der Republik und noch stärker im Osten. Und in ganz spezieller Weise hat das zeitweise auch für Augsburg gegolten – Stichwort Bürgerbegehren.
Die Hauptgründe für den verschärften Rechtfertigungsdruck lagen und liegen in den Kosten fürs Theater und in – nicht selten partikularen – Änderungsforderungen bezüglich deren Programmpolitik.
Nun aber kommt für Augsburg und Schwaben: Aufwertung der Institution an sich, Anerkennung von dessen Bedeutung für die Gesellschaft und Gesellschaftsbildung. Dass dabei ein Staatstheater im überkommenen und kritisierbaren Sinne entsteht – rein repräsentativ und luxuriös – dürfte ausgeschlossen sein.
Vielmehr ist zu erwarten: An der gefestigten Basis wird weniger gerüttelt werden; die Konflikte in der Menschheitsgeschichte, dazu deren Vergangenheit und mögliche Zukunft, können – womöglich finanziell besser unterfüttert und damit anspruchsvoller – weiterhin öffentlich verhandelt werden.
Und genau das ist das entscheidende Zeichen auch bundesweit: Während andernorts am Theater und an den Orchestern weiter geknapst wird – übrigens parallel zu Bundesbestrebungen, diese Kulturlandschaft als schützenswert von der Unesco einschreiben zu lassen –, sind jetzt in einer weiteren Stadt Bayerns feste Pflöcke eingerammt worden. Das ist ein Signal über die regionale Förderung hinaus. Hoffentlich kommt es an.
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„Intermezzo“ist unsere KulturKolumne, in der Redakteure der Kultur- und Journal-Redaktion schreiben, was ihnen die Woche über aufgefallen ist.