Stadtsparkasse baut ihr Filialnetz weiter um
Im Sommer wird die Geschäftsstelle in der Karolinenstraße geschlossen, Ersatz liegt in direkter Nähe. Für den Standort Lechhausen gibt es Pläne, zwei Häuser zusammenzulegen. Kreditinstitut präsentiert Jahresbilanz
Die Stadtsparkasse Augsburg (220 000 Kunden) ist weiter dabei, ihr Filialnetz neu zu strukturieren. Im Jahr 2016 hatte das Geldinstitut bekannt gegeben, dass bis Ende 2018 zwölf der damals 43 Geschäftsstellen geschlossen werden sollen. Dieser Prozess läuft. Zum Jahresende 2017 hatte die größte schwäbische Sparkasse noch 32 Filialen. In den nächsten Monaten finden nun weitere Neustrukturierungen statt. Betroffen ist davon schon in naher Zukunft die Augsburger Innenstadt. Die Stadtsparkasse Augsburg, die auch den Bereich des Altlandkreises Friedberg betreut, wird die Filiale in der Karolinenstraße schließen. Ersatz ist 200 Meter weiter gefunden. Die Filiale am Rathausplatz wird nach einem längeren Umbau im Sommer wiedereröffnet. Die Fläche ist etwas kleiner als zuvor.
Die Filiale wird laut Rolf Settelmeier, Vorstandsvorsitzender der Stadtsparkasse, eine Art Pilotfunktion einnehmen. Es werde eine Servicegeschäftsstelle sein mit hochmodernen Geräten. Allerdings werden in dieser Filiale auch einige Mitarbeiter tätig sein, die zum Teil jetzt noch in der Karolinenstraße ihren Arbeitsplatz haben. Diese Standortentscheidung hatte die Stadtsparkasse frühzeitig verkündet. Zum Beratungsangebot des Instituts in der Innenstadt gehört ferner die im Vorjahr eröffnete Filiale „Max23“.
Spruchreif ist die Zusammenlegung zweier Filialen, die künftig nahe der City-Galerie in einer gemeinsamen Geschäftsstelle untergebracht sind. Im Gebäude, in dem die Volkshochschule sitzt, bezieht die Sparkasse die „City-Galerie-Filiale“. Aufgegeben werden die Standorte in der Jakobervorstadt und in der Bäckergasse. Dies werde alles im zweiten Halbjahr 2018 passieren, sagt Vorstand Cornelia Kollmer. Eine Änderung ist zudem noch für den Standort Lechhausen vorgesehen, wobei dieser Umzug frühestens im Jahr 2019 vollzogen wird. Die Filiale in der Blücherstraße soll in die Geschäftsstelle am Schlössle integriert werden.
Weitere Änderungen im Filialnetz sind gegenwärtig nicht spruchreif. „Wir überprüfen regelmäßig die einzelnen Standorte“, sagte Settelmeier am Freitag bei der Vorstellung der Jahresbilanz für das Geschäftsjahr 2017.
Das ausgedünnte Filialnetz wirkt sich unmittelbar auf die Mitarbeiterzahl der Stadtsparkasse aus. Zum Jahresende 2017 waren es 1066 Kräfte, von denen 44 Prozent in Teilzeit arbeiteten. Gegenüber dem Jahr 2016 waren dies 53 Mitarbeiter weniger. Es handelt sich großteils um Teilzeitkräfte, die nun nicht mehr in Diensten des Geldinstituts stehen. Betriebsbedingte Kündigungen gab es nicht. Settelmeier geht davon aus, dass es weitere Einschnitte beim Personal geben werde. Wert werde weiterhin auf die Ausbildung im eigenen Haus gelegt. Mit insgesamt 61 Auszubildenden ist der Stadtsparkasse Augsburg der größte Ausbilder im Bankenbereich in der Region.
Mit dem Geschäftsverlauf im zurückliegenden Jahr zeigt sich die Vorstandsriege der Stadtsparkasse zufrieden. Man befinde sich stabil auf Wachstumskurs. Die Bilanzsumme stieg um 1,7 Prozent auf knapp 5,8 Milliarden Euro. Wobei diese Zahl nicht entscheidend ist, wenn es um die Bewertung des Erfolgs geht. Aussagekräftiger ist das Betriebsergebnis, das bei 58,9 Millionen Euro liegt. Es fiel etwas geringer aus als 2016 (62,3 Millionen). Die Stadtsparkasse ist und bleibt ein guter Gewerbesteuerzahler in der Region. Davon profitieren die Städte Augsburg und Friedberg. Die wirtschaftliche Lage in der Region sei gut, sagt Walter Eschle, stellvertretender Vorstandsvorsitzender. Den mittelständischen Unternehmen, die mit dem Geldinstitut zusammenarbeiten, stellt Eschle ein gutes Zeugnis aus.