Teures Essen ist jetzt Vergangenheit
Das Angebot der Mittagsbetreuung in Großaitingen und die Räume wurden deutlich verbessert. Wie Coaching dem Essensgremium helfen konnte und welche Kritikpunkte dadurch verschwunden sind
Das Angebot der offenen Ganztagsschule an der Großaitinger Grund- und Mittelschule wird sehr gut angenommen. 87 Grundschulkinder nehmen die Mittagsverpflegung und Betreuung am Nachmittag in Anspruch. Im kommenden Schuljahr werden es sogar 107 sein. „Damit kommen wir schon an unsere Kapazitätsgrenze“, Schulleiter Stefan Bader. Im vergangenen Schuljahr waren die Schüler und Eltern mit dem Verpflegungsangebot aber noch nicht ganz zufrieden.
Das Essen wurde von Einzelnen als nicht schmackhaft und zu teuer empfunden, das Bestellsystem erschien manchen als zu kompliziert. Außerdem wurde das Fehlen einer Ausgabetheke, von Tabletts und geeignetem Geschirr bemängelt. Des- halb entschied sich die Gemeinde, diese Situation zu verbessern. Der erste Schritt war die Einschaltung einer Coaching-Einrichtung über die Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung Bayern. Als persönlicher Coach versammelte Barbara Scheidler ein eigens gegründetes Essensgremium zu regelmäßigen Besprechungen um sich.
Zur Schulverpflegungsbeauftragten wurde die Lehrerin für Soziales und Werken/Gestalten, Birgit Aigner, ernannt. Zum Gremium gehören neben Rektor Stefan Bader noch die Leiterinnen der OGTS-Grundschule, Sabine Hupfauer und Tanja Schlögel von der Mittelschule, sowie die Schulsozialpädagogin Nadja Fuchs-Meerkamp. Bürgermeister Erwin Goßner nahm regelmäßig an den Besprechungen teil. „Das Wohl der Kinder ist der Gemeinde sehr wichtig“sagt Goßner und Rektor Bader ergänzt: „Die Gemeinde hat sich aktiv eingebracht.“
Das gilt vor allem in finanzieller Hinsicht bei der Beschaffung der neuen Theke und einer Gastronomiespülmaschine. Durch den Zuschuss der Gemeinde konnte der Preis für ein Mittagessen auf drei Euro gesenkt werden. Mit der Firsagt ma Mödl aus Prittriching wurde ein Anbieter gewonnen, der die Speisepläne an die Wünsche der Schüler anpasst. „Der Caterer integrierte bereits die Wunschgerichte aufgrund unserer Umfrage in den Speiseplan und dadurch nahm die Akzeptanz deutlich zu“, sagen die beteiligten Lehrer.
Dagmar und Armin Mödl wissen die Rückmeldungen zu schätzen: „Durch den Speiseplancheck hat sich der Essensplan weiterentwickelt.“Drei Menüs mit oder ohne Schweinefleisch oder vegetarisch stehen täglich zur Auswahl und alle 20 Tage erfolgt eine Anpassung. Die mit der Essensausgabe betrauten Helfer haben einheitliche Dienstkleidung. Sie kümmern sich auch um die Bestellung über das eingeführte elektronische Kartensystem.
Besonders froh ist Rektor Bader über die Aufstellung eines Wasserspenders und den Einbau von Schallschutzdecken. „Dadurch ist der Lärm deutlich reduziert“, sagt der Schulleiter. Drei ehemalige Klassenzimmer wurden durch Mauerdurchbrüche zu einer zusammenhängenden, gemütlichen Speiselounge zusammengefasst. „Die Schüler müssen ihr Essen nicht mehr auf den Gang hinaustragen“, freut sich Bader.
Das Essensgremium ist mit dem Coaching durch Barbara Scheidler sehr zufrieden. „Wir haben viele wertvolle Impulse bekommen, die wir gut umsetzen können. Die Kinder sind mit den Verbesserungen sehr zufrieden, das Essen schmeckt ihnen“, sagt die Verpflegungsbeauftragte Birgit Aigner. Auch Barbara Scheidler lobt die Zusammenarbeit mit dem Gremium, das auch nach Ablauf des einjährigen Coachings bestehen bleibt. „Es ist sehr viel passiert, nur mit engagierten Leuten kann die Situation verbessert werden“, sagt die Beauftragte des Kompetenzzentrums für Ernährung mit Sitz in Kulmbach.
Das Coaching wurde auch von Veronique Gernscheid von der regionalen Vernetzungsstelle beim Amt für Landwirtschaft und Ernährung in Stadtbergen mit zwei Workshops begleitet. Dort erhalten Interessierte weitere Informationen.
Wunschgerichte werden im Speiseplan aufgenommen