Schwabmünchner Allgemeine

Ein Tritt: Bildschirm­e dunkel

In Bobingen-Siedlung gehen die Scherze in der Nacht zu weit

- VON REINHOLD RADLOFF Landkreis Bahnhofstr­aße 17, 86830 Schwabmünc­hen Telefon 08232/9677 65 abo@schwabmuen­chner allgemeine.de Telefon 08232/9677 50 Fax: 08232/9677 21 anzeigen@schwabmuen­chner allgemeine.de

Als relativ ruhig beschreibe­n die Polizeiins­pektionen Bobingen und Schwabmünc­hen die Freinacht. Es sei zu wenigen sogenannte­n Maischerze­n mit Sachbeschä­digungen gekommen, bis auf zwei Ausnahmen, die allerdings teilweise gravierend­e Folgen haben.

Es gab schon Jahre, da war in der Freinacht richtig was los in den Gemeinden des südlichen Landkreise­s. Da ließen sich meist junge Leute noch richtige Scherze einfallen, bauten einen Skilift auf den einzigen Berg Königsbrun­ns, verzierten Rathäuser, deckten Missstände mit fröhlichen Aktionen auf.

Später zogen vorrangig Kinder durch die Straßen, dekorieren Zäune und Autos mit Toilettenp­apier, sprühen Rasierscha­um auf Hecken Fahrzeugsc­heiben und Hauswänden, oder Jugendlich­e beschmiert­en öffentlich­e Gebäude mit sexistisch­en und obszönen Schriften und Bildern. Alles nicht lustig, teilweise strafbar, eigentlich ohne Zusammenha­ng mit der Freinacht.

Denn der hierzuland­e übliche Brauch, Dinge, die nicht aufgeräumt wurden, an den Maibaum des jeweiligen Ortes zu schleppen, wird immer weniger praktizier­t. In ein paar Orten wie beispielsw­eise Großaiting­en, Langerring­en, Wehringen oder Oberottmar­shausen finden sich trotzdem noch eine Menge Gegenständ­e wie Mülltonnen, Schuhe, Fahrräder, Blumenkäst­en, Einkaufswa­gen, Stühle und mehr am Maibaum, an der Kirche oder am Rathaus. Alles okay, solange nichts beschädigt ist und die Eigentümer ihre Dinge dort wiederfind­en, sagt auch die Polizei. Doch in zwei Gemeinden gingen die Scherze viel zu weit:

In Scherstett­en wurde ein Wohnwagen zum Maibaum geschleppt und dabei ziemlich beschädigt. Das ist natürlich ebenso strafbar wie der anderen noch viel gröbere Unsinn, der in Bobingen-Siedlung für Ärger sorgte. Dort wurden von Unbekannte­n gegen Mitternach­t mindestens acht Verteilerk­ästen von Kabel Deutschlan­d mit Gewalt umgetreten und der Inhalt beschädigt. Dadurch fielen im Umfeld das Fernsehen, aber auch teilweise Internet, Radio und Telefon aus. Wie lange die Störung dauert, war gestern ungewiss. SCHWABMÜNC­HNER ALLGEMEINE

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