Der Grand Prix der Blasmusik
Allgäu-Schwäbischer-Musikbund kürt seine Bezirkssieger in der Schwabmünchner Stadthalle. D’Schwarzachtaler aus Waldberg erhalten zwei Trophäen als Seriensieger
Zum „Grand Prix der Blasmusik“gaben sich 17 Musikkapellen des Bezirks 13 im Allgäu-Schwäbischen Musikbund (ASM) mit etwa 700 Musikern in der Schwabmünchner Stadthalle ein Stelldichein. Die Wertungsspiele wurden erstmals von der kürzlich neu gewählten Führungsmannschaft unter dem Vorsitzenden Herbert Klotz organisiert. „Die jährlichen Wertungsspiele sind ein großer Schritt für jede Kapelle“, sagte Klotz zu deren Bedeutung als Standortbestimmung über das erreichte Leistungsvermögen. Vor allem für im Aufbau befindliche Jugendkapellen sind die Wertungsspiele ein Gradmesser und eine Bestätigung im Vergleich zum Leistungsstandard im Bezirk.
Die Jugend war auch als erste am Start. Schon um 8 Uhr betrat das Vororchester „Zwergerlaufstand“der Musikfreunde Geretshausen die Bühne. Bis zur Mittagspause folgten die Jugendkapellen aus Langerringen, Walkertshofen, Geretshausen, Meitingen, Waldberg und Schwabmünchen, nur unterbrochen von der großen Musikkapelle Großaitingen.
Die besten Blasmusiker waren Gäste und traten außer Konkurrenz an
Ein besonderes Schmankerl bot dem fachkundigen Publikum die Stadtkapelle aus dem württembergischen Herrenberg, die mit 70 Musikern als einzige in der Höchststufe antrat. Sie erhielten 89 von 100 möglichen Punkten, freilich außer Konkurrenz, weil sie ja nicht zum Bezirk 13 gehören. Jedenfalls waren sie mit der in Bayern abgeholten Bewertung und Auszeichnung hochzufrieden und traten froh gelaunt die Heimreise an.
Die Punktzahlen werden durch vier Wertungsrichter vergeben, die ihre Täfelchen wie beim Eiskunstlauf gleich nach der Darbietung in die Höhe halten. Die Ergebnisse erscheinen für Akteure und Zuschauer sofort erkennbar auf der großen Anzeigetafel. Das Richtergremium war mit dem Jury-Vorsitzenden Rainer Schollenberger aus Memmingen, Hermann Schwarz aus Autenried, Manuel Epli aus Blaustein und dem Südtiroler Landeskapellmeister Jo- sef Feichtner hochkarätig besetzt. Auch am Nachmittag, an dem vier weitere Jugendkapellen und vier Stammkapellen auftraten, wurden nur Bewertungen mit „sehr gutem Erfolg“oder „ausgezeichnetem Erfolg“vergeben.
Die Bewertung erfolgte nach zehn Kriterien von Intonation und Klangausgleich, Rhythmus und Dynamik bis zu Tempo und Agogik. Für jedes Kriterium konnten zehn Punkte vergeben werden, die dann durch die Anzahl der gespielten Stücke und der Zahl der Juroren geteilt wurden. Maximal kann die Bewertungszahl 100 erreicht werden. So wurden die Bezirkssieger ermittelt, die Bezirksdirigent Andreas Rest vor dem gesamten Vorstand, dem Schirmherren der Stadt Schwabmünchen, Hans Nebauer, und Herbert Jauchmann vom Sponsor Raiffeisenbank Schwabmünchen kürte. „Es war erfreulich, dass die Musiker zwar ernsthaft, aber nicht mehr so verbissen auf das Ergebnis geschaut haben“, lobte Rest die entspannte Atmosphäre.
Die Bezirkssieger wurden in verschieden Kategorien ermittelt. In der Grundstufe erreichte das Jugendensemble Langerringen mit Dirigent Christian Mayr wie im Vorjahr mit 93,2 die höchste Punktzahl. Das Jugendblasorchester der Stadtkapelle Bobingen entschied mit den Musikstücken „Let it go“und „Aladin“die Unterstufe für sich. In der Mittel- und Oberstufe dominierten jeweils D’Schwarzachtaler aus Waldberg, sowohl mit ihrer Jugendkapelle als auch mit der großen Stammkapelle. Für beide Orchester war es schon der vierte Titel in Folge. Für die Bezirkssiege von 2015 bis 2017 wurde den Dirigenten Daniela Brandmair und Markus Kolb eine bleibende Erinnerung in Form einer Glasstandarte überreicht. Die Stammkapelle hatte die zurückliegenden drei Wertungsspiele sogar in der Höchststufe bestritten. Diesmal traten sie „nur“in der Oberstufe an, wobei ihre Stücke „Persis“und „Puszta“durchaus Höchststufencharakter hatten. Neben diesen konzertanten Wertungen trat eine einzige Kapelle in der Kategorie „Leicht“auf, welche eine Mischung aus traditioneller Blasmusik mit Polkas und Märschen mit der Konzertmusik darstellt. Die Musikkapelle Gennach mit Dirigent Andreas Hämmerle wurde damit konkurrenzlos Bezirkssieger und durfte die Abschlussveranstaltung mit melodischen Stücken wie „Böhmische Liebe“, „Schwaben grüßt“und dem „Landkreismarsch“untermalen. Die feierliche Bayernhymne schloss die würdige Preisverleihung ab.