„Poesie statt Pillen: Die Heilkraft der Sprache“
Die Stadtbücherei Bobingen empfiehlt derzeit „Gedichte, die glücklich machen“und andere Gesundmacher aus guter Feder
Bobingen Ist es nicht so, dass, wenn man für etwas den richtigen Begriff gefunden hat, man erleichtert ist, vieles klarer sieht? Oder wie Joseph von Eichendorf es beschrieb: „… und trifftst du nur das Zauberwort …“.Um solche Zauberworte geht es bei einer Aktion der Stadtbücherei Bobingen, die eigens einen Tisch eingerichtet hat, wo solche Zauberworte in konzentrierter Form zu finden sind – in speziellen Büchern. Bücher sind spannend, entspannend, unterhaltsam oder informativ, nehmen den Leser mit in eine andere Welt. Und ihre Autoren haben die Fähigkeit, Gefühle auf den Punkt zu formulieren. So kann man sich leicht vorstellen, dass es Worte oder Zitate gibt, die einen wirklich treffen, etwas im Inneren zum Klingen bringen, und das und dadurch bewusst wird.
Zur Strahlkraft, gar der angeblichen Heilkraft der Sprache, hat die Stadtbücherei unter dem Motto „Poesie statt Pillen“jetzt einen Büchertisch eingerichtet.
Es ist ein Beitrag zum bayernweiten Festival „kunst&gesund“, das noch bis Ende Juni läuft und an dem sich Bobingen als Mitglied in „Stadtkultur“, dem Netzwerk Bayerischer Städte mit mehreren Veranstaltungen beteiligt. Büchereileiterin Judith Hitzelberger ist angenehm überrascht, wie gut der Büchertisch angenommen wird.
„Ein Großteil der Bücher ist aus unserem eigenen Bestand, zusätzliche haben wir bei Schwaben-Findus ausgeliehen, einige auch dazu gekauft“, sagt sie zum Angebot.
Da gibt es etwa „Gedichte, die glücklich machen“aber auch Fachbücher wie „Die Romantherapie. 253 Bücher für ein besseres Leben“, oder „Auf der Couch mit Doktor Buch“. Außerdem das Buch der Ärztin Dr. Felizitas Leitner, die kürzlich beim Bobinger Gesundheitstag zu Gast war. „Die Venus streikt – Gesund durch die Kraft der Poesie“heißt es und schildert die positiven Erfahrungen der niedergelassenen Ärztin mit literarischen Texten. Büchereimitarbeiterin Luise Mayr erklärt, wie der Büchertisch funktioniert: „Wenn eines der Bücher ausgeliehen wird, kommt eine laminierte Kopie des Einbandes an seine Stelle, so sehen die Leser immer alle Titel, die aufliegen.“
Und Judith Hitzelberger weist auf einen weiteren Service zum Thema hin: „Über dem Tisch hängen Listen mit weiteren Büchern zur Romantherapie. Bei Interesse besorgen wir die Titel gerne über Fernleihe“, sagt sie.
Bis zum Ende des Festivals am 29. Juni können Interessierte dieses spezielle literarische Therapie-Angebot der Stadtbücherei nutzen.