Auf die Räder, fertig, los!
Wo Kinder Quads fahren
Bevor Mutter oder Vater den Geldbeutel zücken, gibt es am Kiosk erst einmal einen Theorie-Crashkurs. Muss sein. Schließlich handelt es sich hier um einen Verkehrsübungsplatz und nicht um einen Autoscooter. Heißt: Die Kinder sollen bei Kiddi-Car in Fürstenfeldbruck auf Quads ihre Runden drehen, dabei Verkehrsregeln beachten (lernen) und sich NICHT gegenseitig rammen. Ein in Bayern einmaliges Trainingskonzept, heißt es auf der Homepage. Die Idee dahinter: „Kinderverkehrserziehung muss Spaß machen, dann bleibt auch mehr hängen“, erklärt Chef Bastian Kubitza.
Der Mann mit dem neongelben Kiddi-Car-Pullover zückt also erst einmal ein paar laminierte DIN A4-Blätter, zeigt Verkehrsschilder und fragt in locker-flockig-lustigem Ton: „Was bedeutet das hier?“– „Vorfahrt achten“, schießt es aus dem Mund des Zehnjährigen vor ihm. „Und das hier?“– „Man darf nur geradeaus fahren oder rechts abbiegen“, sagt der Neunjährige daneben. „Und das hier?“– „Einbahnstraße“– „Lesen kann ich selber. Was bedeutet das?“…
Ein paar Verkehrsschilder später dürfen die beiden Buben sich dann einen Helm nehmen und auf eines der 17 Kinderquads steigen. Premiere! So ein vierrädriges und noch dazu mit Elektromotor angetriebenes Vehikel sind sie noch nie gefahren. Ein bisschen aufgeregt sind die beiden schon. Von einem der drei „Verkehrs-Sherriffs“auf dem 2000 Quadratmeter großen Parcours bekommen sie eine Gas-Bremse-Einweisung, und dann geht’s endlich los. Zunächst ein bisschen ruckig, doch bald schon drehen die Jungen flüssig ihre Runden auf den gedrosselten Quads. Die Eltern schauen vom Café aus zu und haben „ZurufVerbot“, damit sie ihre Kinder nicht ablenken. Fürs Warnen und Korrigieren sind die Verkehrs-Sherriffs zuständig. Die Jungen und Mädchen kommen eigentlich nur zu ihren Eltern, um Essen und Trinken oder freudestrahlend neue Fahrtchips zu tanken.