Eine bunte Palette Handgemachtes
Der erste Hobby- und Kreativmarkt in Bobingens Siedlung bietet überraschende Angebote sowie Anregungen zum Nachmachen. Und er entpuppt sich als Plattform für schlummernde kunsthandwerkliche Talente
Wie ideenreich und geschickt die Menschen in der Siedlung und den Ortsteilen sind, zeigte in der Grundschule an der Grenzstraße eindrucksvoll der erste Hobby- und Kreativmarkt. Rund 30 schöpferische und fantasievolle Bürger präsentierten dort ihr Hobby. Eine stolze Zahl, wie Bobingens Zweiter Bürgermeister Klaus Förster bei der Eröffnung erfreut feststellte.
Die Besucher stießen auf eine bunte Mischung aus originellen, einfallsreichen und künstlerischen Hand- und Bastelarbeiten. Die Kompositionen aus Holz, Stoff, Papier, Schmuck und Ton unterstrichen handwerkliches Können, zumindest kreatives Talent.
„Liebevoll Genähtes“präsentierte Dagmar Templin. Sie fertigt Taschen, Schlüsselanhänger, Kräutersäckchen, Kissenüberzüge und vieles mehr. Das Nähen sei ihr quasi in die Wiege gelegt worden, meinte sie lächelnd. Bereits als Kind habe sie von ihrer Mutter viel abgeschaut und gelernt. Auch heute noch fasziniere sie diese Tätigkeit. An Inspirationen mangele es ihr nicht, eher an der Zeit, sie alle umzusetzen.
Gleich daneben stellte Inge Welnhofer aus Straßberg aus. Sie zeigte Installationen ihres Mannes Siegfried. Handwerkliche Holzverarbeitung traf hier unter anderem auf Kerzenlichthalter. Mit ihnen könne man das Heim das ganze Jahr über schmücken, sagte die Ausstellerin. Die Ideen dazu stammen meist von ihr, gestand sie. Der Gatte sei dann für die Umsetzung zuständig. Viele Holzstücke seien eigenhändig im Wald gesammelt worden.
Ton- und Filzarbeiten, Anhänger und Inchies, also kleine, kreativ gestaltete Quadrate, sind das bevor- zugte Gebiet von Martina Ludwig. Sie töpfert seit rund 20 Jahren. Auf einem Markt war sie noch nie. Heute sei Premiere, erzählte sie. Das habe damit zu tun, dass ihr Sohn Niklas die Grundschule in der Siedlung besuche, die ja Ort der Ausstellung sei. „Werken und Gestalten gehört zu mir wie die Luft zum Atmen“, verriet sie. Ihr Stand zeigte Serviettenringe, Ton glasierte Erdbeeren, Schalen, Kreuze, Pilze und andere kleine Dekoartikel.
Ein Blickfang waren auch die Papierund Kartonarbeiten von Margot Krucker und Melanie Schwarz. Die beiden Freundinnen gestalteten, stempelten und stanzten verschiedene Dinge. Daraus entstanden Geschenkverpackungen, Tüten, Karten und Bilderrahmen mit liebevollen Inhalten. An ihrem Hobby schätzen sie die Gemeinsamkeit beim Basteln, aber auch die Entspannung.
Perfekte Begleiter in der Zahnungszeit von Babys hatte Stephanie Grimm aus Reinhartshausen parat. Sie bot selbst gefertigte individuelle Beiß- und Schnullerketten an. Gleichzeitig spezialisierte sie sich auf kuschelige Babykleidung. Schöne Kleider und Sachen für die Kinder zu fertigen und zu nähen, sei für viele Muttis der häufigste Grund mit dem Basteln und Nähen anzufangen, erzählte sie. Bei ihr sei es nicht anders gewesen.
Auch Bärbel Albrecht – sie hatte den Weg von Augsburg in die Siedlung gefunden – hatte einst „drei Kinder benäht“, wie sie schmunzelnd berichtete. Heute habe sie sich auf Stofftaschen spezialisiert. Dabei lege sie großen Wert auf einfache und klare Linien und Designs. Schnickschnack habe bei ihr nichts zu suchen.
Viel Interesse fand auch die kulinarische Bewirtung. Hier servierten Mitglieder des Helferkreises Asyl und Flüchtlinge im Rahmen des Projekts „Ein Häppchen Heimat“ihre Lieblingsrezepte. Damit brachten sie Besucher des Markts mit Köstlichkeiten aus den Heimatländern der Asylsuchenden zusammen. Der Siedlerverein organisierte Kaffee, Getränke und Kuchen.
So wurde der zum Stöbern und Schlendern einladende Hobby- und Kreativmarkt zu einem Basar für die ganze Familie. Und brachte für die Besucher sicher die eine oder andere Inspiration für das eigene Hobby. Übrigens: Der gesamte Erlös der Veranstaltung kommt der Gestaltung des Schulvorplatzes zugute.