Lieder aus dem Klub der rassigen Weiber
Beim Lehrerkonzert des Bobinger Musikinstitutes Brix erstaunte Simone Werner mit Stimme und Entertainerqualitäten
Die Bezeichnung „Frühlingskonzert“war doch ein wenig euphemistisch für das musikalische Feuerwerk, das Simone Werner im Rokokosaal des Unteren Schlösschens zündete und damit ihre Zuhörer in Bann schlug und begeisterte. Dabei wurde die Mezzosopranistin von Dobrochna Payer am Flügel begleitet.
Zwar begann die musikalische Reise, wie man es bei einem Konzert mit bekannten Operettenmelodien wohl erwarten darf, mit dem „Frühling in Wien“. Aber dann ging es weiter mit den Liedern von Damen „aus dem Klub der rassigen Weiber“, wie die Sängerin, die ihr Konzert auch moderierte, es bezeichnete. Da waren die „Juliska aus Budapest“, die Giuditta aus Franz Lehars gleichnamiger Operette, die schöne Tangotänzerin aus Paul Abrahams „Ball im Savoy“, die feurige Carmen aus Georges Bizets Oper „Carmen“sowieso, und auch Sally Bowles aus dem Musical „Cabaret“fehlte nicht. Dabei beeindruckte die Sängerin neben einer ausdrucksstarken Stimme auch mit schauspielerischer Präsenz.
Kein Wunder, dass Simone Werner in vielen Operetten- und Musicalproduktionen Hauptrollen spielt und Konzertreisen unternimmt, die sie unter anderem auch nach New York führten. Ihre Karriere begann Simone Werner als Bundessiegerin in Fach Gesang bei Jugend musiziert. Sie studierte Theater-, Filmund Medienwissenschaften, nahm Unterricht in Gesang (Dobrochna Payer ist derzeit ihre Gesangslehrerin), Schauspiel, in klassischem Ballett
Männliche Konzertbesucher in Darstellung einbezogen
und Modern Dance. Außerdem begleitet sie beim Musikinstitut Brix die Jüngsten im Rahmen der musikalischen Früherziehung.
Im Verlauf des spritzigen Konzerts war auch Dobrochna Payer, die an der Bayerischen Singakademie unterrichtet, mit einem Song – mit „Memory“aus Andrew Lloyd Webbers Musical „Cats“– zu hören. Glamour verbreiteten die glitzernden Kostüme der beiden. Und für zusätzliche Unterhaltung sorgte Simone Werner, in dem sie ins Publikum ging und männliche Konzertbesucher zum Teil ihrer Darstellung machte.
Die Zuhörer waren sichtlich fasziniert und hätten sicher gerne noch viel länger zugehört und zugesehen. Deshalb ließen sie Sängerin und Pianistin auch nicht ohne eine Zugabe gehen.