Andreas Altmann triumphiert zum zehnten und letzten Mal
Beim Lechfeld-Cup der Steinheber feiert das Publikum de en Sieger aus Österreich und die anderen starken Männer und Frauen
Auf der Bühne stehen zwei Wettkampfsteine links und rechts sowie ein dekorativerer Stein in der Mitte. Dieser etwa 150 Kilogramm schwere Stein ist der Pokal, den der Gewinner des 23. LechfeldCups mit nach Hause nehmen darf. Als der Vorsitzende des Steinhebervereins (STHV) Lechfeld, Manuel Friedrich, den traditionellen Wettbewerb am Pfingstsonntag im Festzelt eröffnet, ist schon die besondere Stimmung dieses international bekannten Events der starken Männer und Frauen zu spüren.
Erst recht heizt dann der Moderator dieses etwa sechsstündigen Höhepunkts im Steinheberjahr, Michael Riedl, mit reißerischen und fachkundigen Informationen das Zelt ein. Er ist der Sohn der Lechfelder Steinheber- und Kraftsportlegenden Josef und Rosemarie Riedl. Mutter Rosemarie nahm als Ehrenmitglied eine Siegerehrung vor, Vater Josef konnte wegen einer Kur diesmal nicht dabei sein. Nach dem Motto „Ladies first“machten vier Damen den Anfang am 125 Kilogramm schweren Damenstein. Diesen Bewerb dominierte Ulli Ertl vom Team Eisenhart, die als einzige das Gewicht des Steins auf 200 Kilogramm auflegen und ihn immer noch 68,4 Zentimeter hoch heben konnte.
Bei den männlichen Newcomern siegten Patrick Huttner im Leichtgewicht bis 90 Kilogramm und der Tiroler David Burkia im Schwergewicht. Nach den Neulingen steigerte sich die Gewichtsklasse stetig einhergehend mit der Stimmung im Zelt. Viel Applaus gab es vor allem für die Starter des Steinhebervereins Lechfeld aus der Umgebung östlich des Lechs und besonders für die beiden Klosterlechfelder Lokalmatadoren Wolfgang Hiller und Andreas Jahn. Der 56-jährige „Wolle“Hiller belegte im Mittelgewicht (bis 100 Kilogramm Körpergewicht) den
fünften Platz vor seinem jüngeren Vereinskameraden Andreas Jahn. Der Sieg blieb mit Leon Schupper aus Schwifting beim Lechfelder Steinheberverein.
Nur drei Sportler schaffen die Qualifikationshöhe
Der Tiroler Christoph Senn hob in der Schwergewichtsklasse bis 110 Kilogramm den schwersten Stein mit 608 Pfund 81,2 Zentimeter hoch. Das große Finale lieferten sich die sechs Teilnehmer im Superschwergewicht über 110 Kilogramm. Sie begannen mit einem 508-Pfund schweren Stein und der Qualifikationshöhe von 40 Zentimetern. Nur wer diesen Stein über einen Meter hoch bringt, darf weitere Gewichte auflegen. Dies schafften nur Gerald Stümpfig vom STHV Lechfeld, der Dachauer Christopher Ziller und Andreas Altmann, der den Lechfeld-Cup schon neunmal gewinnen konnte.
Ab dem Steingewicht von 608 Pfund blieb nur noch Altmann übrig, der unter tosendem Applaus das Gewicht auf 708 Pfund schraubte und diesen Stein immer noch 64,7 Zentimeter in die Höhe hob. Damit holte er sich zum zehnten Mal in Folge den Lechfeld-Cup, sowohl im Superschwergewicht als auch in der Relativwertung.
Diese Wertung setzt das Körpergewicht, das Steingewicht und die gehobene Höhe in Relation zueinander. Der gebürtige Oberpfälzer Altmann startet für den Krofstodl Türnau aus Österreich und wohnt in Neumarkt an der Ybbs. „Die Stimmung beim Lechfeld-Cup ist einfach einmalig, und deshalb komme ich immer wieder gerne hierher“, sagte der Publikumsliebling nach seinem abermaligen Triumph. Nach zehn Siegen will er aber aufhören. „Jetzt wird es Zeit für einen neuen Sieger“, sagt der 33-jährige Athlet. Er will heuer noch zwei Wettbewerbe bestreiten und danach „nur noch für die Badehose trainieren.“