Schönere Fassade, bessere Akustik
Für das Münchner Kulturzentrum Gasteig kommen drei Neugestaltungsentwürfe infrage
Der Architekten-Wettbewerb um die Neugestaltung der Philharmonie in München und des Kulturzentrums Gasteig bleibt vorerst unentschieden. Für Sanierung, Umbau sowie Akustik-Verbesserung des Konzertsaals in Deutschlands größtem Kultur- und Bildungszentrum hatten 17 Architekturbüros aus ganz Europa ihre Vorschläge eingereicht – woraus jetzt drei gleichberechtigte Sieger hervorgegangen sind: die Münchner Architekturbüros Auer Weber sowie Henn, dazu Wulf aus Stuttgart.
Die drei Büros sollen nun weiter an ihren Entwürfen feilen und bestehende offene Fragen klären. Erst im Herbst wird dann der Hauptgewinner gekürt werden.
Die Stadt will das Kulturzentrum samt Technik ab 2020, wenn Münchens neuer Konzertsaal für das Orchester des Bayerischen Rundfunks in der Vollendungsphase ist, für bis zu 450 Millionen Euro umfassend sanieren. Die Schwerpunkte der Neugestaltung betreffen der Philharmonie mit weiterhin 2400 Sitzplätzen und ihr äußeres Erscheinungsbild hin zur Stadt in Richtung Isar. Zwar soll die typische Klinkerfassade des Kultur- und Bildungszentrums im Wesentlichen beibehalten werden, doch in Richtung Innenstadt schlagen alle drei Architektur-Entwürfe eine einladendere, offenere Schauseite vor. Im Konzertsaal selbst der Münchner Philharmoniker unter Dirigent Waleri Gergijew soll insbesondere die Akustik verbessert werden, die von Musikern etlicher Orchester immer wieder kritisiert worden war.
Wie die Spielstätte des renommierten Orchesters genau aussehen wird, ist noch unklar. Runde, muschelartige Kanzeln finden sich in den Entwürfen ebenso wie eckige Terrassen. Gemeinsam ist allen, dass das Publikum – wie in der Hamburger Elbphilharmonie – rund um die Bühne sitzen soll. Die eigentliche Neugestaltung der Philharmonie werde mit Sicherheit erst mit Akustikern zusammen geschehen, sagt Münchens Kulturreferent Hans-Georg Küppers (SPD). Während der mehrjährigen Sanierung werden die Philharmoniker in einen hölzernen Konzertsaal im Süden der Stadt ausweichen. Neben dem Orchester beherbergt der 1985 fertiggestellte Bau auch die Stadtbibliothek, die Volkshochschule und die Musikhochschule.
Alle Architekturentwürfe für den Gasteig sind bis 15. Juni in der Ausstellung „Der neue Gasteig“im Kulturzentrum zu sehen.