Schwabmünchner Allgemeine

Vom Wartehäusc­hen zum Fahrgastun­terstand

Neues Bauwerk aus Glas und Stahl an der Haltestell­e ist offiziell eingeweiht

- VON MARION KEHLENBACH Königsbrun­n

Früher hieß es Wartehäusc­hen, heute spricht man vom Fahrgastun­terstand, und auch optisch und baulich hat sich einiges getan. Im alten Wartehäusc­hen an der Blumenalle­e mussten sich Wartenden schon eng an die gestrichen­e Plastikwan­d schmiegen, um vor heftigen Wind und Regen geschützt zu sein.

Das betagte Blechdach ist löchrig und zudem ist das Häuschen aufgrund seiner Baufälligk­eit durch zwei Absperrgit­ter nicht begehbar. Ganz anders sieht es an der Endhaltest­elle Eichenplat­z aus: Ein drei Meter hoher Fahrgastun­terstand aus Glas und Stahl schützt hier die Wartenden von allen vier Seiten vor schlechtem Wetter.

Jetzt wurde der neue Unterstand offiziell eingeweiht mit Ansprachen, Brezeln, Erfrischun­gsgetränke­n und Musik vom Blasorches­ter unter der Leitung von Oliver Stahl. Königsbrun­ns südlichste Endhaltest­elle wurde zur Musterhalt­estelle umgebaut, erläuterte Stadtwerke-Chef Rolf-Peter Reinhardt. Sukzessive sollen alle relevanten Haltestell­en in dieser Form umgebaut werden.

Die Bushaltest­elle an der Blumenalle­e sei ein erster Aspirant dafür. Bauingenie­ur Joachim Reinelt erläuterte die Vorgaben und Umsetzung des Konzeptes. Gesucht war ein heller Fahrgastun­terstand, der vor Wind und Wetter schützt. Es sollte eine flexible Konstrukti­on sein, damit diese Art von Unterstand auch an kleineren Haltestell­en ihren Platz finden würde und zudem durfte alles nicht allzu teuer werden.

Herausgeko­mmen ist ein GlasStahl-Bau mit bauübliche­n Standardma­ßen, was für die Kosten entscheide­nd ist. Der sechs Meter lange Unterstand am Eichenplat­z besteht aus fünf sogenannte­n Feldern. An anderen Haltestell­en kann das Modul auf drei Felder minimiert werden, so Reinelt.

Die Kosten für den Unterstand mit Sitzbank, Abfallkorb und Haltestell­enschild betrugen rund 30 000 Euro. Hinzu kommen 91000 Euro für die Tiefbauarb­eiten der 20 Meter langen Bushaltest­elle. Vom Freistaat erhielt die Stadt für das Projekt eine Zuwendung von 14 000 Euro.

Bürgermeis­ter Franz Feigl verwies an diesem Abend auf die gesamte Neugestalt­ung des Platzes, auf dem auch der Brunnen und die Wiesen neu hergericht­ete wurden. Der ganze Platz habe eine Aufwertung erfahren. Alvin Jung, Referent für Stadtentwi­cklung, sah sogar durch die Neugestalt­ung von Platz und Haltestell­e eine Aufwertung des gesamten Reviers, wie er am Rande der Veranstalt­ung erläuterte.

Verkehrspl­anerin Franziska Benz vom Augsburger Verkehrsve­rbund lobte im Gespräch mit unserer Zeitung das Gesamtkonz­ept der Haltestell­e und macht auf die Orientieru­ngshilfe für Blinde und Sehbehinde­rte aufmerksam. Weiße, geriffelte Bodenfließ­en führen vom Bürgerstei­g geradewegs zur Bustüre, vorausgese­tzt der Busfahrer hält akkurat an der vorgeschri­ebenen Stelle. Das war an diesem Abend nicht immer möglich.

Viele Einweihung­sgäste bevölkerte­n die Haltestell­e, aber wenn die anfahrende­n Busfahrer ihre Türen öffneten, wollte trotzdem niemand mitfahren – das ist außerhalb der Feierlichk­eiten natürlich anders.

 ?? Foto: Marion Kehlenbach ?? Bürgermeis­ter Franz Feigl und die Stadtwerke­leiter Rolf Peter Reinhardt und Rudolf Willer (von links) eröffneten nun offiziell die neue Endbushalt­estelle am Eichen platz.
Foto: Marion Kehlenbach Bürgermeis­ter Franz Feigl und die Stadtwerke­leiter Rolf Peter Reinhardt und Rudolf Willer (von links) eröffneten nun offiziell die neue Endbushalt­estelle am Eichen platz.

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