Schwabmünchner Allgemeine

Das Landratsam­t baut an

Im Innenhof entsteht für knapp 14 Millionen Euro ein Bürogebäud­e mit Tiefgarage. Es gibt noch mehr Pläne

- VON CHRISTOPH FREY Landkreis Augsburg Bahnhofstr­aße 17, 86830 Schwabmünc­hen Telefon 08232/9677 65 abo@schwabmuen­chner allgemeine.de Telefon 08232/9677 50 Fax: 08232/9677 21 anzeigen@schwabmuen­chner allgemeine.de

Zur Großbauste­lle wird in den kommenden Jahren das Augsburger Landratsam­t. Ab Frühjahr 2019 entsteht im Innenhof der Verwaltung­szentrale des drittgrößt­en bayerische­n Landkreise­s für knapp 14 Millionen Euro ein dreistöcki­ges Gebäude mit einer dreigescho­ssigen Tiefgarage. Das aber ist noch lange nicht das Ende der Erweiterun­gspläne.

Der Bürobau im Hinterhof stand schon länger auf dem Wunschzett­el von Landrat Martin Sailer (CSU). Denn die stetig wachsende Kreisbehör­de leidet schon seit Jahren unter Platznot und hat inzwischen zahlreiche Büros im Stadtgebie­t angemietet. Doch im Kreistag fand der Büro- und Garagenbau als Ersatz für ein altes Parkdeck zunächst keine Mehrheit. Das änderte sich erst, nachdem sich herausgest­ellt hatte, dass die ursprüngli­ch beschlosse­ne Sanierung des Parkdecks aus dem Jahr 1978 sich nicht mehr rechnete. Inzwischen ist das Deck abgerissen. Der Neubau, der sich nur über Teile des Innenhofs erstreckt, soll die Parkplatzn­ot am Amt beheben und in seinen Untergesch­ossen 110 Stellplätz­e bieten. In den Obergescho­ssen, die eine direkte Verbindung zum bestehende­n Landratsam­t erhalten, entstehen rund 940 Quadratmet­er Nutzfläche.

Bautechnis­ch gilt das Vorhaben, das Ende 2021 abgeschlos­sen sein soll, als anspruchsv­oll. Das liegt zum einen daran, dass die Garage drei Geschosse tief in die Erde getrieben wird. Noch tiefer zu gehen, so verdeutlic­hten die Architekte­n Thomas Glogger und Hubert Blasi jetzt bei der Vorstellun­g der Pläne im Bauausschu­ss des Kreistags, sei zu teuer.

Nächste Schwierigk­eit ist die Zufahrt zur Baustelle. Sie ist nur über eine 3,85 Meter hohe und vier Meter breite Durchfahrt möglich. Das ist für manche Baustellen­fahrzeuge zu wenig. Nun soll der Gehweg abgesenkt werden, damit mehr durchpasst. Außerdem soll es in Notfällen auch über ein Nachbargru­ndstück einen Weg geben.

Die Vertreter der Fraktionen im Bauausschu­ss signalisie­rten Zustimmung, wenn auch unter Bauchschme­rzen. „Das ist sehr viel Geld für Parkplätze“, sagte Stefan Steinbache­r (FW), während sich Hansjörg Durz (CSU) mit Blick auf die Tiefgarage sorgte, wie verlässlic­h denn die Kostenschä­tzung sei. Für Florian Kubsch (SPD) sind die Pläne der richtige Wege, die Kosten sah er an der Grenze des Vertretbar­en.

Für die Grünen regte Hannes Grönninger eine weitere Zufahrt zum Innenhof an, der bislang einzig über die Prinzregen­tenstraße zu erreichen ist. Davor warnte jedoch Sailer. Diese Zufahrt müsste durch das bestehende Amtsgebäud­e gebrochen werden. Die Kosten seien schwer zu kalkuliere­n, überdies würde dies den Verlust von Bürofläche­n bedeuten.

Das Augsburger Landratsam­t wurde vor dem Krieg für die Reichsbahn gebaut und später von der Bundesbahn genutzt. Diese verkaufte den Bau Ende der 1970er Jahre an den Kreis, der ihn zu seiner Verwaltung­szentrale umbaute.

Nach Informatio­nen unserer Zeitung wird das Landratsam­t auch mit dem Erweiterun­gsbau die ausgelager­ten Büros nicht zurückhole­n. Derzeit hat die Behörde (mehr als 800 Beschäftig­te) aus ihrer Zentrale am Prinzregen­tenplatz gut 130 Mitarbeite­r auf fünf Standorte im Augsburger Stadtgebie­t ausgelager­t. Hinzu kommen Außenstell­en in Schwabmünc­hen, Stadtberge­n und Gersthofen.

Doch es gibt bereits weitere Ausbauplän­e. Sie hängen mit Entwicklun­gen in der benachbart­en Spardabank zusammen. Sie will ihr bisheriges Haus offenbar mit einen Neubau auf dem jetzigen Parkplatz davor tauschen. Frei werdende Räume im alten Bankgebäud­e könnte dann das Landratsam­t mieten. Falls das immer noch nicht reichen sollte: Der Neubau im Innenhof wird so ausgelegt, dass eines fernen Tages oben noch zwei Stockwerke drauf passen würden. SCHWABMÜNC­HNER ALLGEMEINE

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Archivfoto: Silvio Wyszengrad Das Augsburger Landratsam­t wird im kommenden Jahr zur Großbauste­lle. Es gibt noch einige Schwierigk­eiten.

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