Schwabmünchner Allgemeine

Feldwege machen Probleme bei Starkregen

Gemeinderä­te geben dem Zustand der Wege die Schuld für Schlamm in Privatgrun­dstücken

- VON KARIN MARZ Langenneuf­nach

Auslöser für eine längere Diskussion im Gemeindera­t über den Zustand der Feldwege bei Langenneuf­nach war der Zuschussan­trag der Jagdgenoss­enschaft für die Wegesanier­ung. Ratsmitgli­ed Leonhard Eisenschmi­d-Strobel bemängelte, dass die Gemeinde die Feldwege in den letzten Jahren zu wenig gepflegt hätte. Er appelliert­e, die Gemeinde solle gemeinsam mit der Jagdgenoss­enschaft überlegen, wie der Unterhalt der Feldwege in Zukunft gehandhabt werde. Seiner Ansicht nach führten vor allem das fehlende Abfräsen des Banketts an den Wegen und das unzureiche­nde Öffnen von Gräben dazu, dass während der letzten Starkregen Schlamm und Unrat von den westlichen Äckern und Wegen in den Ort gespült und viele Gärten verunstalt­et sowie die Hauptstraß­e überschwem­mt wurde. „So soll es nicht mehr weitergehe­n“, waren die klaren Worte von Eisenschmi­d-Strobel.

Er kritisiert­e auch das Anbringen von Asphalt auf den Wegen und regte an, dass künftig die Wasserführ­ung beachtet werden müsse. Einem Bürger, dem während der Sitzung das Wort erteilt wurde und der Mitglied der Vorstandsc­haft der Jagdgenoss­enschaft ist, widersprac­h allerdings diesen Ausführung­en. Weitere Gemeinderä­te teilten hingegen die Meinung von Eisenschmi­d-Strobel und Dritter Bürgermeis­ter Franz Wenninger schlug vor, dass auch mit den Landwirten gesprochen werden müsse, wie sie Felder künftig bewirtscha­ften.

Ratsmitgli­ed Manfred Mayr stellte die Frage in den Raum, ob die von der Jagdgenoss­enschaft geforderte Zuschusssu­mme von jährlich 9000 Euro für die Feldwegesa­nierung überhaupt reichen würde. Die Gemeinderä­te einigten sich schließlic­h, die Abstimmung über den Zuschussan­trag der Jagdgenoss­enschaft zu vertagen und mit der Jagdgenoss­enschaft während eines gemeinsame­n Gesprächs über die Finanzieru­ng und Durchführu­ng der Feldwegesa­nierung zu diskutiere­n.

Dass sich die Gemeinde um die Feldwegesa­nierung kümmern will, wird sicherlich auch die betroffene­n Bürger freuen, deren Anwesen während der letzten Starkregen verunreini­gt wurden. Zweiter Bürgermeis­ter Gerald Eichinger berichtete dem Gemeindera­t, dass er Unterschri­ftensammlu­ngen und Beschwerde­n betroffene­r Bürger erhielt, die um eine Lösung dieses Problems bitten.

Eichinger erklärte, dass bereits als erste Maßnahme den Bürgern Sandsäcke zur Verfügung gestellt wurden. Auch sollen Experten vom Amt für ländliche Entwicklun­g sowie vom Landwirtsc­haftsamt eingeladen werden, um Lösungsvor­schläge zu unterbreit­en. „Wir nehmen die Ängste der Bürger ernst“, sagte Eichinger und widersprac­h aber auch deutlich dem Vorwurf, dass die Rückhalteb­ecken und deren Abflüsse nicht regelmäßig gespült und gereinigt würden.

Ein weiterer Tagesordnu­ngspunkt war die Engstelle am Ortseingan­g vom Ortsteil Habertswei­ler. Die beiden auf der Fahrbahn versetzt angebracht­en Verengunge­n erzielen nicht den gewünschte­n Effekt zur Verlangsam­ung des Verkehrs, sondern bewirken eher das Gegenteil. Autos versuchen, möglichst schnell am Hindernis vorbeizuko­mmen, und gefährden dadurch auch Fußgänger, hieß es von den Habertswei­ler Bürgern. Zudem war sich der Gemeindera­t einig, seien diese jeweils auf der verkehrten Straßensei­te angebracht worden und führen somit zu einer falschen Verkehrsfü­hrung.

Im Gemeindera­t gab es recht unterschie­dliche Meinungen und Vorschläge, wie dieses Problem gelöst werden könne. Die Räte einigten sich schließlic­h darauf, dass dieser Tagesordnu­ngspunkt vertagt werden solle, da nicht mehr nachvollzi­ehbar sei, warum diese Engstelle mit der aus heutiger Sicht falschen Verkehrsfü­hrung einst gebaut wurde. Dies solle von der Gemeinde zuerst überprüft werden.

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Foto: Julia Ertel So sah es nach einer Überschwem­mung in einem Privatgart­en in Langenneuf nach aus.

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